Mission Klassenerhalt für die SVE

Löwen-Gegner besticht mit guten Leistungen in der ersten Zweitliga-Saison

Als frischer Aufsteiger hat man es bei einer so umkämpften 2. Bundesliga immer schwer. Die SV Elversberg lässt sich in dieser Spielzeit allerdings nicht unterkriegen. Und dass, in ihrer ersten Zweitliga-Saison überhaupt. Seit fünf Partien hat die Mannschaft von Chef-Trainer Horst Steffen nicht mehr verloren. Das Team aus dem Saarland überraschte bisher mit mutigem Offensivfußball und einer starken Weiterentwicklung. Gegen die Braunschweiger Löwen soll die Serie nun fortgesetzt werden.

Vor dem Saisonbeginn schwebte der Verein aus dem Saarland buchstäblich auf Wolke 7. Der direkte Durchmarsch aus der Regionalliga Südwest in die 2. Bundesliga war gelungen, im DFB-Pokal hatte man in der Spielzeit zuvor in Runde eins sensationelle Bundesligist Bayer 04 Leverkusen mit 4:3 nach Hause geschickt und als amtierender Drittliga-Meister eine große Vorfreude auf das kommende Jahr im Unterhaus des deutschen Fußballs. Doch zunächst folgte der harte Aufschlag, von den ersten vier Duellen konnte man keines gewinnen. Dazu kam eine bittere Niederlage gegen Hansa Rostock am zweiten Spieltag als man zuerst einen Elfmeter verschoss und dann die 1:0-Führung in der zehnten und elften Minute der Nachspielzeit durch zwei Gegentreffer noch in allerletzter Sekunde aus der Hand gab. So stand man nach dem vierten Durchgang mit nur einem Punkt auf dem letzten Tabellenrang. 

Das Selbstvertrauen ist zurückgekehrt
Seit dem ist an der deutsch-französischen Grenze jedoch einiges passiert. Drei Siege in Folge sollten darauf eingefahren werden. Neben den Mitaufsteigern aus Osnabrück und Wiesbaden feierte man auch einen sensationellen 2:1-Heimerfolg über den Hamburger SV. Seit dem vierten Spieltag gab es für nur drei Gegentore für die Elf von Horst Steffen zu verzeichnen. Das Selbstvertrauen der Saarländer ist wieder da. So holte man zuletzt auch zwei 1:1-Remis gegen das Kleeblatt von Greuther Fürth und die aktuell formstarken Kieler Störche. Zwar war der KSV vor der Länderspielpause über weite Strecken spielebstimmend, doch die SVE sicherte am Ende durch einen Heber von Stürmer Luca Schnellbacher den Punkt an der Förde. Nun wartet auf Elversberg das erste Flutlicht-Heimspiel der Saison gegen die Blau-Gelben. Gegen die kann Coach Steffen auch womöglich wieder auf zwei wiedergenesene Angreifer bauen. Kevin Koffi (Muskelfaserriss) und Dominik Martinovic (Bauchmuskelverletzung) sind nach ihren Ausfällen wieder zurück im Training, haben zwar mittlerweile große Konkurrenz im Sturm aber mit seinen Umstellungen ist der 54-jährige Trainer immer für eine Überraschung in der Startaufstellung gut. Ein Wiedersehen mit Ex-Löwe Marcel Correia wird es unterdessen nur auf der Tribüne geben. Der Verteidiger zog sich im September einen Riss des vorderen Kreuzbandes und fehlt der Sportvereinigung damit auf längere Sicht. Correia hatte zwischen 2011 und 2017 120 Mal das Trikot für die Eintracht übergestreift, leistete seinen Beitrag zum Bundesliga-Aufstieg und stand dabei insgesamt fast 10.000 Minuten für Blau-Gelb auf dem Feld.

Das erste Pflichtspiel
Es wird heute Abend die erste Begegnung der Eintracht mit der SV Elversberg der Vereingeschichte sein. Auch in über 125 Jahren blau-gelber Vereinsgeschichte hatte es zuvor noch kein direktes Duell mit den Saarländern gegeben. Transfers gab es trotzdem zwischen den beiden Vereinen. So wechselte neben Jan Washausen 2015 auch schon Mittelfeldakteur Dirk de Wit 2002 in den Süden Deutschlands. Die beiden Chef-Trainer kennen sich unterdessen schon länger. Jens Härtel traf bereits vier Mal mit dem 1. FC Magdeburg auf ein von Horst Steffen trainiertes Team. Gegen Preußen Münster und den Chemnitzer FC siegte der Fußballlehrer drei Mal, nur 2015 beim ersten Spiel gegeneinander unterlag er Steffen und den Stuttgarter Kickers mit 0:1. Seit dem letztmaligen Duell 2017 ist jedoch viel Wasser die Oker runtergeflossen. Die Karten wurden neu gemischt. Die Löwen wollen nun endlich die ersten Auswärtspunkte einfahren und den Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze wahren, die Elversberger ruhen derweil noch auf Rang elf und schielen auf einen einstelligen Tabellenplatz. Die Vorzeichen für ein spannendes erstes Pflichtspiel der beiden Klubs stehen also gut.

Foto: DFL/Getty Images/Lukas Schulze