Nikolaou: "Haben eine sehr gute Dynamik und Wucht in unserem Spiel"

Jannis Nikolaou im Interview

Das Leben von Jannis Nikolaou hat sich seit September verändert, denn seitdem ist er stolzer Papa. Dazu läuft es auch sportlich für ihn und seine Mannschaft. Unsere Nummer vier ist unter Chef-Trainer Michael Schiele gesetzt, darf dabei auf seiner Wunschposition im Mittelfeld ran. Warum das für ihn so gut passt und wie er sein Team für den Jahresendspurt gerüstet sieht, hat er eintracht.com im Interview erklärt.

Hallo Jannis, bevor wir sportlich werden, erstmal die Frage nach der Familie. Du bist seit zwei Monaten stolzer Papa, wie hat sich das Leben im Hause Nikolaou verändert?

Jannis Nikolaou: "Auf jeden Fall schlafen wir weniger (lacht). Daran gewöhnt man sich jedoch erstaunlich schnell. Die Kleine schläft aber wirklich schon gut. Unser Leben hat sich dadurch natürlich komplett verändert. Es ist ein neuer Mensch da, der im Mittelpunkt steht. Es ist wunderschön und wir genießen wirklich jede Minute mit ihr."

Der verminderte Schlaf scheint sich aber nicht nachteilig auf Deine Regeneration auszuwirken. Du bist unter Michael Schiele gesetzt und spulst Dein Pensum im Mittelfeld ab. Wie verstehst Du Deine Rolle im Kader?

Nikolaou: "Ich habe mittlerweile schon einige Spiele auf dem Buckel, dadurch natürlich gewisse Erfahrungswerte, die ich der Mannschaft dann auch vermitteln kann. Ich glaube, dass wir eine sehr routinierte, erfahrene Achse haben. Dazu junge, talentierte Spieler, bei denen es auch wichtig ist, Erfahrungen zu vermitteln. Auch in Situationen, die nicht so einfach oder ein bisschen stressig sind. Da ist es wichtig, dass wir Erfahrenen die jungen Spieler an die Hand nehmen. Ich glaube, dass das ganz gut funktioniert. Wir haben eine gute Mischung in der Mannschaft, dementsprechend spielen wir bisher eine sehr stabile Saison."

In der vergangenen Saison musstest Du auch immer wieder in der Innenverteidigung ran. Jetzt bist Du wieder im zentralen defensiven Mittelfeld gefragt. Warum spielst Du diese Position lieber?

Nikolaou: "Ich kann beides spielen, wurde sogar als Innenverteidiger ausgebildet, fühle mich mittlerweile aber im Mittelfeld wohler. Ich kann der Mannschaft auf der Sechserposition in Sachen Stabilität viel mitgeben, deshalb passt es für mich dort. Auch vom Konstrukt der Mannschaft passt es für mich gut, dort zu spielen."

Ihr wart vergangenes Wochenende in Würzburg, musstet dann aber wieder unverrichteter Dinge die Heimreise antreten. Du hast eine Vergangenheit bei den Kickers, hast Du Freunde und Bekannte noch dort, die sich zum Spiel angekündigt hatten?  

Nikolaou: "Zur Mannschaft bei Würzburg besteht kein Kontakt mehr. Da wurde seit meinem Weggang viel durchgetauscht, sodass ich dort keinen mehr kenne. Aber drum herum, die Leute im Verein und Menschen, die man dort kennengelernt hat, wären zum Spiel gekommen. Ich hätte mich auf das Wiedersehen gefreut, aber das Spiel wird ja nachgeholt, es ist also nur aufgeschoben."

Durch die Spielabsage und die Länderspielpause habt Ihr eine ungewöhnlich lange Vorbereitungszeit auf das nächste Spiel gegen Türkgücü München. Welche Trainingsschwerpunkte hat der Trainer angekündigt? Woran arbeitet Ihr momentan auf dem Platz?

Nikolaou: "Die Länderspielpausen werden eigentlich immer dafür genutzt, um intensiv zu trainieren. Wir sind fitnessmäßig auf einem sehr guten Niveau, haben dadurch eine sehr gute Dynamik und Wucht im Spiel. Ich glaube, dass uns das schon auch auszeichnet, da gilt es in der Länderspielpause dranzubleiben und Gas zu geben. Dazu kam das Testspiel in Bielefeld, was sich immer anbietet, um Dinge auszuprobieren. Erst in der kommenden Woche werden wir uns spezifischer auf Türkgücü München vorbereiten."

Die Spielabsage wird auch zur Folge haben, dass sich das Programm bis Weihnachten etwas stauen wird. Wie siehst Du Euch für den Jahresendspurt gerüstet?

Nikolaou: "Wir hatten in dieser Saison schon einmal einen ähnlichen Fall mit der damaligen Spielabsage in Freiburg. Das Spiel wurde letztlich auch unter der Woche nachgeholt. Wir hatten somit schon einmal den Fall, dass wir relativ viele Spiele in kurzer Zeit hatten, aber gerade da waren wir sehr erfolgreich. Wir haben einen Kader, mit dem wir immer wieder nachlegen können. Ich glaube, da müssen wir uns keine Gedanken machen. Wir haben kaum Verletzte, auch Luc kommt zurück. Das hilft in solchen Phasen natürlich immer."

Danke, Jannis!

Foto: Agentur Hübner