Ruhe in Frieden, Sally Perel!

Holocaust-Überlebender verstarb im Alter von 97 Jahren

Sally Perel war einer der letzten Zeitzeugen, die den Holocaust überlebt haben und darüber berichten können. Seit August 2020 war er Ehrenbürger, im Sommer 2022 trug er sich in das goldene Buch der Stadt Braunschweig ein. Am gestrigen Donnerstag verstarb er im Alter von 97 Jahren. 

Sally Perel konnte im Holocaust seine jüdische Identität verbergen und schrieb darüber die Autobiografie „Ich war Hitlerjunge Salomon“, wodurch er und seine Geschichte Bekanntheit erlangten. Seitdem engagierte er sich aktiv gegen jegliche Form von Antisemitismus und Rassismus und stand jederzeit für einen respektvollen und toleranten Umgang ein. Ein besonderes Anliegen war es für Perel, insbesondere junge Menschen mit seinen Erfahrungen aufzuklären und vor antisemitischem und rassistischen Gedankengut zu warnen. 1999 erhielt er sogar das Bundesverdienstkreuz für seine Bemühungen um die deutsch-israelische Verständigung.

Im Jahr 2010 war Perel bei einem Heimspiel der Löwen im EINTRACHT-STADION zu Gast. „An Braunschweig habe ich natürlich ambivalente Erinnerungen. Einerseits habe ich mich wohl gefühlt, andererseits war ich als Jude ständig in Gefahr, entdeckt zu werden. Da ich seit dieser Zeit nie wieder hier war, ist es heute ein historischer Tag für mich“, sagte Perel damals im Interview mit unserem Stadionmagazin Eintracht aktuell. Seine Erinnerungen an das Stadion beziehen sich nicht auf sportliche Begebenheiten, denn in den letzten Kriegsjahren fanden keine Spiele statt: „Ich erinnere mich, dass wir mit unseren Motorrädern von der Hitlerjugend ständig um das Stadion gerast sind.“

Im Jahr 2015 wurde das "Aktionsjahr für Toleranz, Vielfalt und Respekt" von Eintracht Braunschwieg, dem BTSV Eintracht von 1895 e.V. sowie dem Fanprjekt BRaunschweig mit dem Sally Perel-Preis ausgezeichnet.

Nun verstarb Perel im Alter von 97 Jahren in seinem Haus in Israel, dies teilte die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem am Donnerstagabend in Jerusalem mit. 

Ruhe in Frieden, Sally Perel.