Scherning: "Es liegt viel an uns"
Die Pressekonferenz vor der Partie in Nürnberg
Vieles konnte man aus dem Spiel gegen Hertha BSC am vergangenen Wochenende mitnehmen, nun wartet aber wieder ein anderer aber kein unbekannter Gegner auf die Blau-Gelben. Am Samstag reist die Eintracht zum 1. FC Nürnberg ins Frankenland. Beim Club will die Mannschaft von Chef-Coach Daniel Scherning an die erste Hälfte gegen die Berliner anknüpfen, in der sie vor allem in Ballbesitz und starken Umschaltsituationen Nadelstiche setzen konnten. Auf der Pressekonferenz vor dem Duell mit dem FCN sprach der Chef-Trainer mit den anwesenden Journalisten unter anderem über...
...die Erkenntnisse aus dem Remis vom Wochenende:
Daniel Scherning: "Wir haben intern nochmal über die Diskrepanz zwischen den beiden Halbzeiten gesprochen. Die erste Hälfte war gut und wir hatten schon auch Möglichkeiten, nicht nur 1:0 zu führen. Ein 2:0 wäre schon gerechtfertigt gewesen. Dann war natürlich auch ein Thema, dass du so nicht aus der Pause kommen darfst, wie wir es getan haben. Die Quittung war das 1:1. Im Laufe des Spiels haben wir uns dann stabilisiert. Im Grunde ist der Punkt auch immer noch so, wie er sich nach dem Spiel angefühlt hat. Den haben wir so gerne mitgenommen."
...den 1. FC Nürnberg:
Scherning: "Mich interessiert eher weniger, was für Ergebnisse in den vergangenen Wochen eingefahren wurden. Es geht eher um die Art und Weise, wie sie spielen. Man erkennt klare Muster und eine klare Spielidee, es ist eine spielstarke Mannschaft. Sie probieren immer wieder fußballerisch intelligente Lösungen mit Ball zu finden, sie schalten schnell und intensiv um. Das macht sie unbequem. Es gibt viele Akteure in ihren Reihen, die auch unter Druck gute Entscheidungen treffen können. Dementsprechend sind wir darauf eingestellt und haben trainiert, wie wir dagegen agieren wollen und unsere Stärken passend zum Gegner einsetzen möchten. Man hat auch gegen Hertha BSC gesehen, dass viel ans uns liegt. Wenn wir so wie im ersten Durchgang gegen Berlin spielen, dann können wir jedem Team zuhause und auswärts Probleme bereiten. Lassen wir nach und verhalten uns auf dem Platz lethargisch, dann wird es auch gegen jede Mannschaft schwer."
...das Personal:
Scherning: "Hasan Kuruçay wird rotgesperrt fehlen. Ansonsten gibt es keine weiteren neuen Ausfälle zu vermelden."
...die nachhaltige Arbeit:
Scherning: "Wir haben eine Verantwortung nachhaltig und ligenunabhängig zu planen. Natürlich werden nicht bei jeder Personalie frühe Entscheidungen ligenunabhängig getroffen, aber wir brauchen das Grundgerüst, das für beide Szenarien steht. Wir sind überzeugt davon, dass wir im Mai die Klasse halten werden, aber wir sind auch nicht blauäugig. Das ist der Weg, den wir gehen wollen: Ein gutes Gerüst mit drumherum jüngeren, talentierten Spielern, die auf der jeweiligen Position unser gewünschtes Profil erfüllen. Vielleicht war das alles so ein kleiner Startschuss mit mir und dem, was danach kommt. Man merkt, dass sich die Jungs sowohl in der Kabine aber eben auch harmonisch auf dem Platz wohlfühlen, sodass sie sich entwickeln können. Sie wissen, was wir verlangen und da muss man als Verein früh Weichen stellen. Vor allem, wenn man weniger Geld hat, als die anderen. Wir müssen schneller sein und mutige Entscheidungen treffen, wenn wir davon überzeugt sind."
...Marvin Rittmüller:
Scherning: "Marvin Rittmüller hat sich seit meinem Amtsantritt hier sehr gut weiterentwickelt. Das ist die Phase, die ich bewerten kann. Er gibt immer Vollgas und macht Dampf. Wenn man sein Eins-gegen-eins offensiv mit seiner Geschwindigkeit sieht, ist das schon einzigartig für die Liga. Mittlerweile ist er auch defensiv aggressiv, so wie gegen Fabian Reese am Wochenende. Das ist schon außergewöhnlich. Vor allem über seine Seite bekommen wir wenig Gegentore und dann schaffen wir es auch, ihn im letzten Drittel in letzten Bällen und Abschlüssen in Szene zu setzen. Ich erwarte von den Positionen auch, dass sie in der Lage sind, Tore vorzubereiten und zu erzielen. Da hat er noch Potenzial, das weiß er. Wir haben Lust mit ihm zu arbeiten und gehen Woche für Woche in die Analysen, um ihn zu einem besseren Spieler zu machen."
...den Stand von Anthony Ujah:
Scherning: "Im Januar, als es für ihn in Kiel von 0 auf 100 ohne Testspiel wieder losging, gesagt, wir müssen trotzdessen Geduld bewahren. So eine Verletzung ist sehr langwierig und nicht sofort ausgeheilt. Das sieht man bei ihm. Der ganze Prozess dauert auch mit den Kurzeinsätzen immer noch an. In den vergangenen 14 Tagen aht er aber nochmal einen extremen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Wir haben lange darüber gesprochen, was ich auf der Position und auch von ihm im Speziellen fordere. Ich habe trotzdem bei ihm ein gutes Gefühl. Er kennt die häufigen Einwechslungen nicht und ist sonst immer als Entscheider vorne gestartet. Das ist natürlich auch eine Überlegung, ihn bewusst in den kommenden Partien von Anfang an zu bringen. Tony wird weiter entscheidend und wichtig sein, nach dieser langen Verletzung müssen wir aber eben einfach Geduld mitbringen."
Hier gibt es das Re-Live der Pressekonferenz auf YouTube!