Schluss mit den Remis

Der FC St. Pauli ist bei den Löwen zu Gast

Vier Spieltage, sechs Punkte und ein Torverhältnis von 2:1. Die Defensive des FCSP ist aktuell die sicherste der 2. Bundesliga. Kein Team hat bisher weniger Tore zugelassen, als die Kiezkicker. Zudem ist damit der eigene Zweitliga-Vereinsrekord eingestellt worden. Allerdings fehlte den Boys in brown in den vergangenen drei Partien der Torriecher. Gleich dreimal hintereinander stand zuletzt beim Abpfiff ein 0:0 auf der Anzeigetafel. Die Gäste gieren nach Erfolgserlebnissen und wollen diese Serie von Unentschieden nun endlich beenden.

Der Rekord mit vier torlosen Remis hintereinander wird aktuell von zwei Teams gehalten, eins davon ist sogar der FCSP selbst. 1998 sahen die Fans der Hamburger solch eine Reihe von Ergebnisse schon einmal, damals unter Coach Holger Stanislawski. Dass nun mit Fabian Hürzeler ein Trainer an der Seitenlinie steht, der mit 2,27 den besten Punkteschnitt eines St. Pauli-Coaches seit fast 30 Jahren zu verzeichnen hat, stimmt die Fans unddie Verantwortlichen im Verein zuversichtlich. Unter dem gerade einmal 30-Jährigen in den USA geborenen Hürzeler haben die Gäste seit April des vergangenen Jahres nur ein einziges Spiel im heimischen Millerntor-Stadion verloren (gegen die Eintracht in der vergangenen Saison). Auch in der neuen Spielzeit ist der Klub vom Kiez sowohl daheim als auch auswärts noch ungeschlagen, saisonübergreifend gilt das nun schon seit neun Duellen. Nur mit der Offensive wollte es zuletzt nicht so richtig klappen.

Eigene Treffer - Fehlanzeige
Am ersten Spieltag sorgten Elias Saad und Marcel Hartel mit ihren Treffern für den 2:1-Sieg beim 1. FC Kaiserslautern auf dem Betzenberg, ein guter Start in die vielversprechende Saison war geglückt. Danach blieben die Siege allerdings aus. Gerade am vergangenen Spieltag gegen den 1. FC Magdeburg hatten die heutigen Gäste ein deutliches Chancenplus auf ihrer Seite und hätten mit 28 Torschüssen durchaus mehrere Treffer erzielen können. Doch Mittelfeldspieler Eric Smith erklärte nach der Partie: "Es war einer dieser Tage, wo der Ball einfach nicht reingehen will. Viele Schüsse gingen genau auf den Torwart und nicht platziert in die Ecken. Wir müssen es dem Torhüter noch schwerer machen." Die Offensive zeigte sich dafür eigentlich bestens gewappnet. Mit Saad und Oladapo Afolayan sorgten zwei Akteure immer wieder für Unruhe beim FCM, konnten sich für ihre Leistung aber ebenfalls nicht belohnen. Stürmer Andreas Albers kam im Sommer von Zweitliga-Absteiger Jahn Regensburg, wartet aber noch auf seinen ersten Pflichtspieltreffer in braun: "Wir müssen noch mehr Risiko gehen, uns vorne mehr trauen. Dann werden die Chancen noch größer und gefährlicher."

Die neue Herausforderung
Die Besuche an der Hamburger Straße waren zuletzt weniger erfolgreich für den FCSP. Beide Spiele seit 2020 verlor man mit 2:1 dank zweier später Treffer von Fabio Kaufmann und im vergangenen Jahr durch Immanuel Pherai. Viele Tore sind aber bei den Kräftemessen der beiden Teams nicht zu erwarten. Seit 2011 fielen nie mehr als drei Tore. Ob sich das heute ändert? Immerhin treffen die beiden Mannschaften mit den aktuell wenigsten Treffern aufeinander. Die Löwen können dabei historisch den Dreierpack schnüren und das erste Mal in ihrer Zweitliga-Geschichte dreimal in Folge gegen St. Pauli gewinnen. Im 33. Pflichtspielduell seit 1963 geht es nun zum vierten Mal an einem Freitagabend unter Flutlicht zur Sache. Gewonnen haben übrigens beide 14 Partien. Es wird auf jeden Fall ein heißer Tanz im EINTRACHT-STADION. 

Foto: DFL/Getty Images/Reinaldo Coddou H.