3:2! Drei Punkte in Dresden!
Patrick Nkoas Debüttor sorgt für die Entscheidung
Der dritte Auswärtssieg der Saison ist eingefahren! Die Löwen siegen am 16. Spieltag bei der SG Dynamo Dresden mit 3:2 (2:0). Nach einem schwungvollen und dominanten Start der Eintracht, den Christian Conteh mit einem überragenden Doppelpack früh mit einer 2:0-Führung belohnte (7'/21'). Nach der Pause drehten dann die Hausherren auf und schlugen innerhalb von zwei Minuten durch Jakob Lemmer und Nils Fröling zurück (54'/56'). Lange sah es danach nach einem Unentschieden aus, ehe Patrick Nkoa der entscheidende Schlüsselmoment gelang, als er das Leder über die Linie bugsierte (78').
Die Lage:
In der Vorwoche erkämpfte sich die Eintracht ein Remis gegen Holstein Kiel in einer Partie, in der wohl auch mehr als nur der eine Zähler drin war. Dennoch waren die vier Punkte aus den vergangenen zwei Partien Grund genug, mit Selbstbewusstsein nach Dresden zu reisen. Die Begegnung bei Dynamo war dabei ein echter Kellerkrimi, beide Mannschaften trennten vor Anpfiff lediglich ein Zähler - generell ist das Tabellenfeld im unteren Drittel des 2. Bundesliga eng beieinander. Interessanter Fakt am Rande: Blau-Gelb reiste erstmals seit 2017 nach Elbflorenz.
Die Aufstellungen:
Cheftrainer Heiner Backhaus konnte wieder auf Leon Bell Bell zurückgreifen, der in der Vorwoche nach dem Aufwärmen aufgrund muskulärer Probleme noch den Daumen senkte. Der 29-Jährige rotierte für Sidney Raebiger in die Startelf und startete auf der linken Bahn, dafür konnte Memo Aydin ins Zentrum rutschen. Auch Kapitän Sven Köhler, zuletzt durch einen grippalen Infekt ausgebremst, war wieder mit dabei und spielte für den rotgesperrten Lukas Frenkert. Nicht für einen Kaderplatz reichte es für Fabio Di Michele Sanchez, der nach seiner Gehirnerschütterung noch nicht spielfit war.
Die Partie:
Eintracht erwischte einen starken Start ins Spiel und ging schon nach sieben Minuten in Führung. Ein Ball von Leon Bell Bell erreichte Chris Conteh im Sechzehner, der Friedrich Müller stehen ließ und anschließend SGD-Keeper Tim Schreiber per Lupfer elegant überwinden konnte (7'). Auch in der Folge blieb hier nur eine Mannschaft gefährlich, doch sowohl Bell Bell als auch Max Marie scheiterten zunächst knapp (12' und 13'). Besser macht es dann erneut Conteh, der hier eine brutale Leistung hinlegte. Einen langen Ball von Dresden-Verteidiger Julien Pauli fing Kevin Ehlers aufmerksam ab. Per Kopf gelangte das Spielgerät zu Conteh, der Pauli im direkten Duell keine Chance ließ und dann trocken ins lange Eck vollendete (21'). Die 2:0-Führung beflügelte die Eintracht nun vollends, doch wieder Gomez und dann Memo Aydin verpassten gar Tor Nummer drei (31' und 32'). Anschließend dann Abschluss Nummer eins von Dynamo, doch der Versuch von Jakob Lemmer war für Thorben Hoffmann überhaupt kein Thema (36'). Stattdessen war es wieder die Eintracht, die das nächste Ausrufezeichen setzte. Und klar hatte Conteh seine Füße im Spiel. Im Laufduell blieb er erneut gegen Pauli Sieger, seine Flanke für Erencan Yardimci gelang ebenfalls. Dessen Kopfball kratzte Schreiber stark raus, das wäre sonst das sichere 3:0 aus Sicht der Löwen gewesen (39'). Und Blau-Gelb musste sich fast ärgern, nicht wirklich noch nachgelegt zu haben, denn erst Yardimci und anschließend Bell Bell hatten tatsächlich noch Gelegenheiten. So blieb es beim 2:0 zum Pausenpfiff.
Backhaus verzichtete auf Änderungen und schickte die gleichen elf Jungs zurück auf den Rasen, die die ersten 45 Minuten eine starke Leistung zeigten. Ebenso wie diese erwartbare Entscheidung des Cheftrainers kam Dynamo wütend aus der Kabine. Doch die Löwen verteidigten zunächst die Aktionen gut weg, aber nur bis Minute 54. Der umtriebige Lemmer bekam zu viel Platz und zog ab. Zunächst parierte Hoffmann, doch der SGD-Akteur bekam das Leder zurück. Versuch Nummer zwei fand wuchtig halbhoch den Weg ins Tor. Der Anschluss fachte das Stadion an, und kurz drauf stand es tatsächlich 2:2. Eine flache Hereingabe von Faber erreichte im Sechzehner Fröling, der viel zu frei abschließen konnte. Erst kam Hoffmann noch ran, doch die zweite Chance ließ sich Fröling dann nicht entgehen (56'). Extrem bittere Minuten für die Eintracht. Doch die Mannschaft schüttelte sich und beruhigte zunächt erfolgreich das Geschehen. Erst in Minute 69 sollte es mal wieder aufregend werden. Einen Distanzschuss von Lemmer konnte Hoffmann nur nach vorne abprallen lassen, den Abpraller knallte Herrmann dann an den Außenpfosten. Da war etwas blau-gelbes Glück dabei. Minuten später war Hoffmann dann gewohnt sicher, erneut gegen Herrmann hatte er keine Probleme (74'). Zwar hatten die Dresdner Oberwasser, doch es war Blau-Gelb, die erneut trafen. Ein kurz ausgeführter Freistoß von Köhler, ein starkes Dribbling von Sidi Sane und etwas Glück im Sechzehner ließen die Löwen jubeln. Am Ende war es Patrick Nkoa, der das Leder über die Linie drückte (78'). Dynamo versuchte natürlich alles, doch die Eintracht fightete stark. In den Schlussminuten rettete Schlussmann Thorben Hoffmann die Eintracht mit einer Glanztat gegen Dresdens Jonas Oehmichen und hielt dadurch den Sieg fest. Die Eintracht kann damit einen Strich unter den dritten Auswärtserfolg der Saison machen und bleibt im dritten Spiel in Serie ohne Niederlage.
Eine weitere Partie steht für die Löwen nun in diesem Kalenderjahr noch an. In der kommenden Woche kommt der FC Schalke 04 zum Jahresabschluss an die Hamburger Straße (Sonntag, 21. Dezember, 13.30 Uhr). Vorher feiert die Eintracht am Montag ihren 130-jährigen Geburtstag.
Das Spiel im Stenogramm:
Dynamo Dresden
Schreiber – Faber, Sapina (C) (46' Hauptmann), Amoako (33' Herrmann), Lemmer, Pauli (66' Kammerknecht), Fröling (66' Oehmichen), Rossipal, Boeder, Kutschke (76' Casar), Müller.
Eintracht
Hoffmann – Nkoa, Aydin, Yardimci (90' Polter), Marie, Ehlers, Köhler (C), Heußer, Conteh (74' Sané), Bell Bell, Gómez (86' Kaufmann).
Tore:
0:1 Conteh (7')
0:2 Conteh (21')
1:2 Lemmer (54')
2:2 Fröling (56')
2:3 Nkoa (78')
Gelbe Karten:
Kutschke, Pauli, Hauptmann / Marie, Gómez
Schiedsrichter:
Dr. Robert Kampka
Zuschauer im Rudolf-Harbig-Stadion:
31.150
Foto: Kai Falk