Strompf: "Ich habe versucht, immer positiv zu bleiben"
Unser Defensivakteur im Interview nach seiner Verletzung
Bereits seit neun Ligaspielen fehlt der 1,94 Meter große Innenverteidiger den blau-gelben Löwen auf dem Spielfeld und hat damit große Teile der Hinrunde verpasst. Nachdem Philipp Strompf die Diagnose einer Labrumverletzung in der Hüfte bekommen hat, stand schnell fest, dass der 24-Jährige operativ versorgt werden muss. In der vergangenen Saison wechselte der Defensivakteur von der Zweitvertretung der TSG Hoffenheim an die Hamburger Straße und verlängerte nach dem Aufstieg im Sommer um ein weiteres Jahr bei den Löwen. Im Interview gibt uns der Abwehrrecke nun ein Update, wie es ihm seit der Operation geht und wie er durch die zuletzt schwere Zeit gekommen ist.
Hey Pippo, Dein letztes Spiel hast du gegen Arminia Bielefeld Ende August absolviert, seitdem fehlst Du der Mannschaft aufgrund einer Labrum-Verletzung an der Hüfte. Vor einigen Wochen wurdest Du infolgedessen bereits erfolgreich operiert. Wann war Dir klar, dass Du um eine OP nicht drum rumkommen wirst, und wie belastend war die erste Zeit nach der Diagnose für Dich?
Philipp Strompf: "Ich habe ziemlich schnell nach der Aktion gemerkt, dass irgendwas nicht stimmt. In Absprache mit den Physios und dem Verein haben wir es dann erstmal versucht, konservativ zu behandeln. Hier wurde schnell klar, dass es nicht so läuft, wie es sein sollte. Ich war dann in Straubingen bei einem Spezialisten und dort wurde mir gesagt, dass ich um eine Operation nicht umhinkomme. Die Diagnose war natürlich im ersten Moment ein Schock. Gerade am Anfang war es nicht leicht für mich. Natürlich ist es blöd, zu wissen, dass man eine längere Zeit ausfällt und die Jungs nicht mehr sehen kann. Auch die aktuelle Reha im Anschluss ist nicht immer ganz einfach. Nichtsdestotrotz wusste ich, dass es nach der OP wieder es bergauf gehen wird. Ich habe von Anfang an versucht, immer positiv zu bleiben."
Du musstest bis jetzt schon knapp drei Monate auf Fußball verzichten und hast damit leider große Teile der Hinrunde verpasst. Wie sah die Zeit unmittelbar nach der OP für Dich aus und wie geht es Dir mittlerweile?
Strompf: "Die Zeit direkt nach dem Eingriff war um ehrlich zu sein ein bisschen langweilig. Ich musste noch etwas im Krankenhaus bleiben, nach vier Tagen konnte ich dann nach Hause. Zunächst musste ich eine Bewegungsschiene tragen. Von diesem Moment an wurde es Woche für Woche besser. Die Schmerzen wurden erträglicher und ich konnte langsam anfangen, auf Krücken zu laufen. Trotzdem habe ich gemerkt, dass es noch etwas Zeit braucht. Irgendwann musste ich dann nicht mehr nur auf der Couch liegen, sondern konnte auch mal an die frische Luft gehen. Inzwischen gehts mir deutlich besser, ich absolviere grade noch meine Reha und hoffe, dass ich schnellstmöglich wieder am Ball trainieren kann."
Wer oder was hat Dir in der Zeit seit Deiner Verletzung besonders geholfen?
Strompf: "In erster Linie hat mir meine Familie durch die ganze Zeit geholfen. Ich bin aktuell noch in der Heimat, das ist ein bisschen wie früher im "Hotel Mama". Insbesondere in der Zeit, in der ich auf Krücken laufen musste, hat meine Familie sich um mich gekümmert. Meine Mama hat mich immer zur Reha gefahren und auch sonst geschaut, dass es mir gut geht und es an nichts fehlt. Für mich ist es schon ungewohnt gewesen, weil ich auf einmal so viel Zeit hatte. Ich habe in der Zeit das Lesen für mich entdeckt. Dazu habe ich ab und zu noch PlayStation mit den Jungs gespielt, das hilft immer. Als ich dann schon wieder besser laufen konnte, habe ich immer die Zeit genossen, aus dem Haus zu kommen und ein bisschen spazieren zu gehen."
Aktuell verweilen Deine Teamkollegen bedingt durch die WM-Pause im zweiwöchigen Urlaub, viele zog es dabei in den Süden. Wie sieht stattdessen Dein Programm momentan aus und wer begleitet Dich von der medizinischen Abteilung der Eintracht am meisten durch die Reha?
Strompf: "Bei mir ist das Programm leider ziemlich schlicht, nicht so spektakulär wie bei den anderen. Die große Überschrift lautet bei mir: Reha. Morgens habe ich immer Behandlung und ein kleines Training. Zusätzlich gehe ich abends mit meinem Bruder ins Fitnessstudio. Mein ganzer Tag besteht daraus, schnellstmöglich wieder fit und gesund zu werden. Die Reha mache ich bei mir in der Heimat in Walldorf, ich stehe aber regelmäßig in Kontakt mit unseren Physios und Ärzten."
Als Profi-Sportler gehören Verletzungen im Verlauf der Karriere leider oftmals dazu. Wie gehst Du ganz persönlich damit um und was kannst Du daraus mitnehmen?
Strompf: "Das stimmt. Leider ist es so. Ich bin jemand, der in jeder Situation im Leben, egal ob es gut oder schlecht läuft, versucht, das Positive zu sehen. Klar ist es nicht schön, da man durch eine Verletzung immer einen gewissen Zeitraum ausfällt und nicht mehr das machen kann, was man liebt und zuvor tagtäglich gemacht hat. Ich habe versucht, die Situation schnell anzunehmen und die Operation sowie den Heilungsprozess so gut wie möglich durchzustehen. Wenn ich wieder fit genug bin, will ich schnellstmöglich wieder ins Training finden und dem Team helfen. Für mich war es wichtig, wenig Trübsal zu blasen und immer den Blick nach vorne auf die Aufgaben zu richten. Ich möchte noch besser zurückkommen und dafür gebe ich alles."
Danke, Pippo! Wir drücken die Daumen, dass du bald wieder auf dem Feld stehen kannst!