"Wir bereiten uns bestmöglich auf Tag X vor"
Marco Antwerpen im Interview
Seit knapp zwei Wochen befindet sich das Team von Löwen-Cheftrainer Marco Antwerpen wieder im Training, jedoch in Kleingruppen und ohne Kontakt. Im Interview mit eintracht.com spricht Antwerpen über die Zwangspause, die Rückkehr der Routiniers Bernd Nehrig und Stephan Fürstner sowie die Vorbereitung auf Tag X.
Hallo Marco, wie froh bist Du trotz dessen, wieder mit dem Team auf dem Platz arbeiten zu können?
Marco Antwerpen „Für uns war es ein sehr schönes Gefühl, gerade in den ersten Tagen, wieder auf dem Platz stehen zu können und mit der Mannschaft zu trainieren, auch wenn das nur in kleineren Gruppen möglich ist. Wir konnten wieder unserer Tätigkeit, unserem Beruf nachgehen. Das war ein Schritt zurück in den Alltag, auch wenn die Bedingungen natürlich besonders sind.“
In welchen Bereichen habt ihr bislang im Training gearbeitet?
Antwerpen „Wir haben viel Wert auf das Passspiel gelegt und auf alles, was mit Ball zu tun hat. Aber auch im Ausdauer- und Intervallbereich haben wir intensiv gearbeitet. Inzwischen sind die Torhüter auch den Kleingruppen zugewiesen, so dass wir nun auch die Möglichkeit haben, im Torschuss-Training zu absolvieren. Alles, was ohne Körperkontakt und mit Einhaltung der Abstandsregel möglich ist, machen wir.“
Wie fand die Einteilung der Gruppen statt? Spielten die verschiedene Mannschaftsteile oder Positionen dabei eine Rolle?
Antwerpen „Wir haben versucht, die Gruppen nach Positionen zu staffeln, um da auch ein Trainingsschwerpunkte mit Bezug auf die einzelnen Positionen setzen zu können. Die Innenverteidiger arbeiten mit den Außenverteidigern zusammen, die defensiven Mittelfeldspieler sind unter sich, auch die Offensivspieler haben eine eigene Gruppe gebildet und schlussendlich gibt es auch eine durchmischte Truppe.“
Welchen Eindruck hast Du von den Spielern bekommen? Wie sieht es in Sachen Fitness aus, hat man die sechswöchige Zwangspause gemerkt?
Antwerpen „Das war für alle schon sehr ungewohnt, so eine lange Pause hat man normalerweise ja nie. Man hat den Spielern das schon angemerkt, vor allem in der ersten Woche. Da konnten wir nicht alle Übungen so umsetzen, wie gewohnt, Aber das bleibt auch nicht aus, weil viele Dinge nicht weiter trainiert werden konnten, vor allem in der Arbeit mit dem Ball. Größtenteils konnten sie während der Zwangspause nur Ausdauerläufe und Stabi-Übungen machen. Dementsprechend brauchten die Jungs ein bisschen Zeit, um wieder rein zu finden. Inzwischen ist es aber wieder sehr gut und alle ziehen gut mit.“
Wie hast Du die Zeit während der Unterbrechung genutzt?
Antwerpen „Für alltägliche Dinge und alles, was man so im Haus machen kann. Grundsätzliche habe ich dann auch mein eigenes Sportprogramm erhöht (lacht).“
Mit Bernd Nehrig und Stephan Fürstner sind die beiden zuletzt verletzten Akteure wieder ins Training eingestiegen. Wie wichtig ist ihre Rückkehr für das Team?
Antwerpen „Erfahrene Spieler tun einer Mannschaft immer gut. Beide haben ihre Verletzungen auskuriert und hinterlassen im Training einen sehr guten Eindruck. Sowohl Bernd als auch Fürsti haben sich in den vergangenen Monaten von Verletzung zu Verletzung geschleppt, das hinterlässt natürlich auch bei den Spielern spuren und sie konnten so eigentlich nie ihr eigentliches Leistungspotential auf den Platz bringen. Man merkt, wie gut es ihnen tut, wieder voll dabei zu sein und ich freue mich, dass beide zurück sind.“
Wie schwer ist es als Trainer sich auf den Tag X vorzubereiten, wenn niemand genau weiß, wann das sein wird?
Antwerpen „So schwer wie es aktuell für alle ist, für alle Spieler und für alle Mitarbeiter, die rund um die Eintracht tätig, weil wir nicht wissen, wann es endlich wieder losgeht. Wir freuen uns, dass wir in Gruppen trainieren können und arbeiten bestmöglich, damit wir für diesen Tag X gut vorbereitet sind.“
Mit 29 Spielern ist der Kader recht groß. Ein Vorteil für eine etwaige Saisonfortführung mit englischen Wochen?
Antwerpen „Das kann natürlich ein Vorteil sein, wenn man über einen so großen Kader verfügt. Dadurch hat man die Möglichkeit Sperren, Erkrankungen und Verletzungen besser zu kompensieren oder dem einen oder anderen auch mal eine Pause zu geben.“