3:2-Niederlage beim MSV Duisburg

Kobylanski und Strompf treffen zu spät

Die Löwen müssen nach den abgelaufenen 90 Minuten die Punkte an der Wedau lassen. Eine schwache erste Hälfte brachte die Blau-Gelben schnell mit 0:2 in Rückstand. Nach der Pause arbeitete sich die Schiele-Elf zurück in die Partie und kam häufiger gefährlich vor das Tor der Gastgeber. Mitten in diese leichte Überlegenheit der Löwen fiel das 3:0 des MSV durch Doppel-Torschütze Orhan Ademi (70'). Das Spiel schien gelaufen. Doch die Löwen setzten nochmal zu einem Comeback an, dass in der Endphase durch die Treffer von Martin Kobylanski (80') und Philipp Strompf (90'+2) für Wirbel sorgen sollte. Letztendlich reichte die kämpferische Leistung aber nicht, um etwas Zählbares aus Duisburg zu entführen. Die Eintracht verlor damit zum ersten Mal in dieser Saison ein Auswärtsspiel.

Ausgangslage:
Für die Eintracht geht es vor allem darum, eine Reaktion zu zeigen. Nach dem bitteren Aus im NFV-Pokal will die Mannschaft von Michael Schiele in der 3. Liga alles besser machen und zurück zu alter Stärke finden. Bisher lief es vor allem auswärts gut, denn die Löwen mussten auf fremdem Platz noch keine Niederlage einstecken. Der MSV kommt aus einer kleinen Krise. Aus den vergangenen fünf Partien konnte nur eine Begegnung gewonnen werden. Mehrfach musste man knapp die Punkte dem Gegner überlassen, zuletzt beim unglücklichen 0:1 gegen Türkgücü. Zuhause will Pavel Dotchev mit seinem Team wieder einen Dreier einfahren.

Aufstellung:
Im Vergleich zum Niedersachsen-Duell vom vergangenen Wochenende rotiert Michael Schiele nur auf einer Position. Yari Otto muss zunächst auf der Bank Platz nehmen. Bryan Henning ist nach seiner Schulterverletzung für den Youngster zurück in der Anfangself.

Die Partie:
Der Beginn der Partie war für beide Seiten ruhig und belauernd. Nach dem anfänglichen Abtasten ging es in der Schauinsland-Reisen-Arena aber direkt hoch her. In der 12. Minute wird Duisburgs Linksverteidiger Niko Bretschneider einige Meter außerhalb des Löwen-Strafraums angespielt. Der 22-Jährige zieht trocken ab und setzt den Ball aus rund 20 Metern direkt ins rechte Lattenkreuz. Jasmin Fejzic bleibt nichts anderes übrig, als dem Ball hinterher zu schauen. Ein deftiger Nackenschlag für die Eintracht sehr früh in der Partie. Der Sonntagsschuss von Bretschneider brachte die Blau-Gelben zunächst aus dem Konzept. Mitten in dieser schwierige Phase der ersten Halbzeit mussten die Duisburger verletzungsbedingt wechseln. Stürmer Aziz Bouhaddouz verließ den Platz und Ex-Löwe Orhan Ademi betrat das Feld. Der Mittelstürmer war direkt voll im Spiel und sorgte nur fünf Minuten nach seiner Einwechslung für die ergebnistechnische Erhöhung. Pusch bekam auf der rechten Seite zu viel Freiraum zum Flanken und brachte den Ball in den Sechzehner. Ademi setzte sich im Zentrum im Kopfballduell durch und nickte zum 2:0 ein (22'). Eine bittere Pille für die Schiele-Elf. Im Laufe der ersten Halbzeit brauchten die Jungs in blau und gelb lange, um sich wieder zu fangen. Offensiv war bis zur 30. Minute relativ wenig zu sehen. Sie fanden kein Mittel gegen die tiefgestaffelte Abwehr des MSV. In der 36. Minute tauchte der BTSV mal wieder vor dem Tor auf. Multhaup spritzte mit einem schnellen Antritt in den Sechzehner. Seine Ablage auf Lauberbach wurde aber gerade noch geklärt. Bis zur Halbzeit ging wieder was für die Löwen. Die Gastgeber konzentrierten sich auf die Defensivarbeit, während die Blau-Gelben immer häufiger vor dem gegnerischen Tor auftauchten. Bis zur Pause blieb es aber beim 0:2-Rückstand.

Zu Beginn der zweiten Hälfte standen beide Mannschaften sehr sicher. Ein frühes Gegentor war beiden Teams zu gefährlich. In der 54. Minute dann die Löwen mit der Riesenchance zum Ausgleich. Niko Kijewski flankte nach einem Freistoß über links ins Zentrum. Der Ball rutschte an Freund und Feind vorbei und kam zu Brian Behrendt. Sein starker Abschluss wurde aber im Fünfmeterraum geblockt. Ein weiteres Lebenszeichen der Eintracht, die gerade in den ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit relativ harmlos blieb. Kämpferisch war den Löwen aber nichts abzusprechen. Nach 70 Minuten sorgte Ademi für einen Wachmacher. Der Stürmer der Zebras drehte sich im Strafraum um Michael Schultz herum und vollendete erneut zur 3:0-Führung, auch Brian Behrendt kam in dieser AKkton nicht mehr entscheidend in den Zweikampf. Das Spiel schien gelaufen. Doch die Blau-Gelben gaben sich nicht auf und wollten den letzten Funken Hoffnung am Leben erhalten. Zehn Minuten vor Schluss legte Lion Lauberbach auf den eingewechselten Martin Kobylanski ab, der den Ball von der Strafraumgrenze aus in den Winkel hob. Der Anschluss war geschafft. Doch die Zeit rannte der Eintracht davon. Als Marvin Ajani dann frei und alleine vor Fejzic den Ball am Braunschweiger Kasten vorbei schob und das 4:1 verpasste, wurde es nochmal spannend. Doch der Treffer der Löwen fiel zu spät. Der ebenfalls eingewechselte Strompf erzielte in der Nachspielzeit seine erstes Tor für den BTSV. Am Ende reichte das späte Aufbäumen aber nicht, um den Meiderichern den Sieg noch zu nehmen. Die nächste Chance bietet sich der Mannschaft von Michael Schiele dann am kommenden Mittwoch bei der Zweitvertretung des SC Freiburg. 

Das Spiel im Stenogramm:
Duisburg

Weinkauf - Velkov, Steurer, Feltscher, Bretschneider, Frey (Ghindovean, 87'), Bakalorz, Pusch (Stierlin, 87'), Stoppelkamp (Hettwer, 87'), Bakir (Ajani, 73'), Bouhaddouz (Ademi, 17')

Eintracht
Fejzic - Schultz, Behrendt, Wiebe (Schlüter, 71'), Kijewski (Kobylanski, 71'), Nikolaou, Krauße (Strompf, 89'), Multhaup, Henning (Otto, 58'), Peña Zauner (Consbruch, 58'), Lauberbach

Tore:
1:0 Bretschneider (12')
2:0 Ademi (22')
3:0 Ademi (70')
3:1 Kobylanski (80')
3:2 Strompf (90'+2)

Zuschauer:
7.238

Fotos: Nico Herbertz

MSV Duisburg - Eintracht