Benković: "Ich wusste, warum ich hart arbeiten muss"

Der kroatische Verteidiger im Interview nach seinem Comeback

Seit seiner Verpflichtung im vergangenen Jahr hat sich Filip Benković in der Abwehrreihe der Löwen festgespielt. Der gebürtige Kroate feierte am Wochenende nach seiner langwierigen Verletzung seine Rückkehr in die Startelf der Blau-Gelben. Zusammen mit seinen Teamkollegen blieb der 25-Jährige bei seinem ersten Einsatz über 90 Minuten seit November 2022 direkt ohne Gegentor. Wir haben uns mit ihm getroffen und mal nachgefragt, wie es aktuell um ihn steht und wie er die lange Pause überstanden hat.

Hi Filip, leider mussten wir in den vergangenen Monaten aufgrund einer Labrumverletzung auf Dich verzichten. Du hast Deine Reha in der Zeit in Italien absolviert. Wie schwer war es für Dich, so lange nicht bei der Mannschaft zu sein?

Filip Benković: „Es war natürlich eine schwierige Zeit, mental und physisch. Ich wusste aber, warum ich hart arbeiten muss. Ich wollte so schnell wie möglich wieder zurückkommen. Deswegen habe ich auch Extra-Schichten eingelegt. Währenddessen habe ich das Team und die Spiele weiterverfolgt und hatte immer wieder Kontakt mit meinen Mannschaftskollegen.“

Hast Du damit gerechnet, dass Deine Rückkehr so lange auf sich warten lassen muss, als Du die Diagnose erhalten hast?

Benković: „Ich habe schon vor der Diagnose etwas gespürt. Als wir dann einen Scan und genauere Untersuchungen durchgeführt haben, wurde mir mitgeteilt, dass leider eine Operation nötig sein wird. Schon davor war klar, dass es nach so einem Eingriff dauern würde, bis ich wieder auf dem Feld stehen kann. Der Heilungsprozess braucht Zeit.“

Während der Zeit in Italien standest Du mit den Jungs und dem Trainer-Team in Kontakt. Wie habt Ihr das gemacht?

Benković: „Wir haben zu der Zeit fast täglich miteinander gesprochen, sowohl mit den Jungs als auch mit den Coaches. Wir haben uns gegenseitig geholfen. Sie haben mich während meines Reha-Prozesses unterstützt und ich habe probiert, von außen positiv auf die Mannschaft einzuwirken. Ich wollte Ihnen den Glauben mitgeben, dass sie ihre Spiele gewinnen können, denn dieses Team hat die Qualität dazu.“

Am vergangenen Samstag gegen Kaiserslautern standest du das erste Mal nach Deiner Rückkehr wieder in der Startelf, Du hast keinen Deiner Zweikämpfe verloren und Ihr habt zudem auch noch zu Null gespielt. Wie hat es sich bei Deinem Comeback angefühlt, ein gutes Spiel zu machen und dann auch noch einen so wichtigen Sieg zu feiern?

Benković: „Ich sage immer, nichts von dem würde ohne eine gute Teamleistung möglich sein. Es sind elf Spieler auf dem Feld und die Jungs auf der Reservebank. Das ist ein Ergebnis der Mannschaft gewesen. Ich fokussiere mich in dieser Situation weniger auf meine persönlichen Leistungen und möchte diese wertvollen Momente mit dem Team teilen. Jeder auf dem Platz hat füreinander gekämpft und 100 Prozent gegeben. Ich hoffe, dass wir das in den kommenden Wochen weiter umsetzen können. Trotzdem war es natürlich ein fantastisches Gefühl. Die Fans waren unglaublich, sie geben uns immer diesen Extra-Push, egal ob zuhause oder auswärts. Nachdem man schwierige Zeiten hinter sich hat, schätzt man solche Tage umso mehr.“

Mit den Löwen kämpft Ihr gerade noch um den Klassenerhalt. Was glaubst Du, müsst Ihr in den kommenden Wochen umsetzen, um die Mission zu erfüllen?

Benković: „Die 2. Bundesliga ist sehr eng. Wir müssen weiter hart arbeiten. Auch wenn manche es so sehen mögen, ist das ist nicht nur ein Spruch. Jeden Tag gibt jeder bei uns alles, um das Ziel zu erreichen. Ich sehe in jedem den Hunger, den Willen und die Opferbereitschaft, um in der Liga zu bleiben.“

Am Sonntag trefft Ihr auf den FC St. Pauli. Die Kiezkicker sind seit zehn Spielen ungeschlagen, belegen im Moment Platz vier und sind in Reichweite zu den Aufstiegsplätzen. Was erwartest Du von der Partie gegen diesen starken Gegner?

Benković: „Sie haben eine gute Truppe, das haben sie in den vergangenen Wochen voll und ganz unter Beweis gestellt. Der Erfolg gibt ihnen Recht und das müssen wir anerkennen. Wir müssen uns aber auf unser Spiel konzentrieren und mit dem Glauben dort hinfahren, dass für uns etwas möglich ist. Wenn wir alles reinhauen, dann können wir auch dort ein positives Ergebnis erzielen.“

Du lebst seit Ende August an der Oker. Wie hast Du die Löwenstadt kennengelernt? Hast Du schon ein paar schöne Orte entdecken können?

Benković: „Braunschweig ist eine tolle Stadt. Ich bin gerne hier und habe auch schon ein paar Plätze und Restaurants, die ich häufiger besuche. In der näheren Umgebung von meiner Wohnung ist zudem ein kleiner Zoo, an einem freien Tag kann man dort auch gut entspannen.“

Danke, Benko!

Fotos: Agentur Hübner, Eintracht