Der FC St. Pauli im Fokus

Auf der Suche nach der Leichtigkeit

Seit sechs Partien warten die Kiezkicker nun auf einen Sieg. Unter Coach Timo Schultz spielten die Boys in brown in der vergangenen Saison noch um den Aufstieg mit, nun fehlt es an Erfolgserlebnissen. Bei der 0:2-Niederlage in Regensburg und beim 0:0 gegen Heidenheim blieb das Team zuletzt zwei Mal sogar komplett ohne Torerfolg, zeigte sich aber gegen den FCH zuletzt verbessert. Gegen den BTSV soll nun der berühmte Bock umgestoßen werden.

Nachdem im Sommer mit Guido Burgstaller und Daniel-Kofi Kyereh zwei absolute Top-Akteure und Erfolgsgaranten den Verein verließen, die in der vergangenen Saison zusammen für 30 Treffer verantwortlich waren, sucht der FCSP noch nach einem adäquaten Ersatz für die Offensive. Als Nachfolger der beiden Torjäger wurden unter anderem die beiden Youngster Johannes Eggestein von Royal Antwerpen und David Otto von der TSG Hoffenheim verpflichtet. Eggestein nahm bisher in allen Saisonspielen von Beginn an seinen Platz im Sturm ein, konnte mit aktuell drei Saisontoren aber noch nicht an die Leistungen seiner Vorgänger anknüpfen. Seit dem bislang letzten Sieg gegen den 1. FC Magdeburg am fünften Spieltag wartet auch er auf einen weiteren Treffer. Otto steht bei sechs Einwechslungen hingegen eher als Joker parat und wartet noch auf seinen ersten Startelf-Einsatz. An seiner Stelle stürmte bei den Kiezkickern in den vergangenen Spielen Etienne Amenyido. Chef-Trainer Timo Schultz bleibt aber sowohl bei Eggestein als auch seinen Teamkollegen optimistisch: „Unsere Stürmer übernehmen viel Verantwortung und arbeiten viel Arbeit gegen den Ball. […] Ich sehe, wie die Jungs im Training arbeiten und bin mir sicher, dass der Knoten demnächst platzt und dann noch mehr Tore folgen werden.“ Bei bisher zwölf vergebenen Großchancen in der laufenden Spielzeit will der FCSP schnellstmöglich wieder jubeln.

Die Defensive steht
Die St. Paulianer sind zwar in der Offensive zuletzt glückloser gewesen, konnten sich dafür aber auf eine stabile Abwehrarbeit verlassen. Kein Team aus der 2. Bundesliga hat weniger Torschüsse zugelassen als die Hamburger und mit durchschnittlich 215 Zweikämpfen pro Partie gehören die Kiezkicker zu den Mannschaften mit den meisten direkten Duellen auf dem Rasen. Allerdings ist die Stärke der Braunschweiger Löwen zuletzt ein Problem der Mannschaft von Schultz gewesen. Fünf Mal zappelte das Leder bereits nach einem gegnerischen Konter im Netz, ligaweit bei niemandem öfter. Bei den läuferisch starken Hamburgern stehen zudem zwei Fragezeichen hinter den Co-Kapitänen Jackson Irvine und Leart Paqarada. Schon gegen Heidenheim mussten beide pausieren. Ob es nach ihren Verletzungen für einen Einsatz an der Hamburger Straße reicht, ist noch unklar. Mit Irvine würde St. Pauli allerdings auch auf einen ihrer torgefährlichsten Akteure verzichten müssen. Neben Eggestein fand auch der 29-Jährige in dieser Saison schon drei Mal das Tor. Alle drei Treffer erzielte der Australier übrigens per Kopf.

Schwierige Zweitliga-Statistik
Zwar fielen pro Zweitliga-Duell mit dem FCSP im Schnitt 2,18 Tore, jedoch musste sich die Eintracht insgesamt im deutschen Unterhaus in 22 Duellen zwölf Mal geschlagen geben. Nur eines der vergangenen fünf Aufeinandertreffen an der Oker konnten die Löwen für sich entscheiden. Das war die bislang letzte Begegnung im EINTRACHT-STADION im Dezember 2020. 2:1 siegte Blau-Gelb damals über Timo Schultz und seinem Team. Dieser konnte übrigens sowohl als Spieler als auch als Chef an der Seitenlinie noch nicht in Braunschweig gewinnen. Diese Serie wollen die Löwen auch am Samstag aufrechterhalten und nehmen nach vier Spielen ohne Niederlage den nächsten Heimsieg ins Visier. Auf geht’s, Eintracht!

Foto: DFL/Getty Images/Oliver Hardt