Der SV Sandhausen im Fokus

Wiedersehen in der Kurpfalz

Mit einer Bilanz von zwölf Punkten aus 13 Spielen steht der SV Sandhausen aktuell auf Tabellenplatz 16 und somit einen Punkt hinter dem 1. FC Magdeburg und dem rettenden Ufer. Vergangene Woche musste sich das Team auswärts beim SSV Jahn Regensburg mit 1:2 geschlagen geben. Dass die Jungs aus der Kurpfalz aber auch anders können, zeigten sie nicht zuletzt im eng umkämpften Pokalspiel gegen den Karlsruher SC, in welchem sich der SV Sandhausen in einem packenden Elfmeterkrimi durchsetzen und erstmals seit der Saison 2016/17 ins Achtelfinale des DFB-Pokals einziehen konnte. Nach nur einem Sieg aus den vergangenen zehn Partien soll die Formkurve in der Liga nun ebenfalls wieder nach oben zeigen.

Auf dem Weg zurück in die Erfolgsspur mussten die Gastgeber des BTSV allerdings einen weiteren personellen Rückschlag hinnehmen. Nachdem Außenverteidiger und Kapitän Dennis Diekmeier vorraussichtlich bis Ende des Jahres ausfallen wird, ist der SVS gezwungen, sich nach einem weiteren Abwehrakteur umzuschauen, der links wie rechts verteidigen kann. Denn auch Chima Okoroji fehlt der Mannschaft aufgrund eines Mittelfußbruchs auf unbestimmte Zeit, womit derzeit nur zwei Außenverteidiger fit sind. Als wären das nicht schon genug Personalsorgen, fallen mit Patrick Drewes und Benedikt Grawe auch noch zwei Torhüter aus. Kurzfristig nahm Sandhausen in Folge dessen den 25-jährigen Schlussmann Timo Königsmann unter Vertrag und reagierte so auf die Ausfälle der Keeper.

Offensive mit Luft nach oben
Der Sturm ist in der laufenden Saison noch nicht so richtig in Fahrt gekommen. Erst 13 Mal zappelte das Leder im gegnerischen Gehäuse. Nur zwei Teams haben bislang in ihren Spielen weniger Erfolgserlebnisse als der Sportverein von 1916 feiern können. Bei dem Großteil der eigenen Tore konnte bislang aber vor allem einer seine Treffsicherheit unter Beweis stellen: David Kinsombi. Der 26-jährige Mittelfeldspieler wechselte zur laufenden Saison vom Hamburger SV an die Kurpfalz und war bisher an der Hälfte aller Sandhäsuer Treffer direkt beteiligt. Zwei Mal behielt er die Übersicht für seine Teamkameraden und fünf Mal vollendete er selbst. Mit Christian Kinsombi agiert bei den Sandhäusern zudem sein jüngerer Bruder als Linksaußen an seiner Seite.

Aufgestiegen und geblieben
In der Saison 2011/2012 gelang dem SV Sandhausen der erstmalige Aufstieg in die 2. Bundesliga. Seitdem gelang dem Verein weder der ganz große Wurf in die Bundesliga, noch ging es wieder zurück in die Drittklassigkeit. Der SVS gehört damit seit über einem Jahrzehnt ununterbrochen zum Stammpersonal des deutschen Unterhauses. Kurz nach dem Aufstieg der Schwarz-Weißen nahm der jetzige Trainer Alois Schwartz zum ersten Mal das Traineramt in Sandhausen an. Drei Spielzeiten stand er in der Zeit an der Seitenlinie des Vereins, bevor er zur Saison 2016/2017 von Kenan Kocak abgelöst wurde. Vergangene Saison zog es den 54-jährigen Schwartz dann erneut in die Kurpfalz und fungiert seit vergangenem Jahr wieder als Coach der Profis. 

Alte Bekannte
Eintrachts Chef-Trainer Michael Schiele kennt sich in Sandhausen aus. Bevor der 44-Jährige zu den Löwen an die Hamburger Straße wechselte, stand er am BWT-Stadion am Hardtwald an der Seitenlinie. Mit dem SVS bestritt Schiele 14 Pflichtspiele an der Seitenlinie. Aber nicht nur als Coach kennt sich der Trainer in Sandhausen aus, 2002/2003 absolvierte er in der Oberliga Baden-Württemberg 32 Einsätze für den SVS. Als Trainer trifft der gebürtige Heidenheimer am Sonntag jedoch erstmals auf seinen Ex-Verein. Für die beiden Clubs ist es allerdings schon das 19 Aufeinandertreffen. Erst einmal konnte der SV Sandhausen dabei gegen die Blau-Gelben gewinnen, zwölf Mal unterlagen die Schwarz-Weißen den Löwen. Auswärts hielt die Eintracht bisher eine komplett weiße Weste. In den Gastspielen bei den Sandhäusern konnten die Hausherren noch nie gegen die Braunschweiger dreifach punkten, lediglich zwei Unentschieden gelangen den Kurpfälzern. Zuletzt trafen die beiden Vereine in der 2. Bundesliga in der Saison 2020/2021 aufeinander, wobei die Blau-Gelben am Ende durch einen fantastischen Last-Minute-Freistoß von Felix Kroos den Erfolg feiern durften, der am Ende sogar in der Auswahl zum Tor des Monats der "Sportschau" landete. Das haben die Löwen auch morgen wieder im Visier. Auf geht's, Eintracht!

Foto: DFL/Getty Images