Derbysieg!

Die Löwen gewinnen durch einen Treffer von Jannis Nikolaou mit 1:0

Die Eintracht ist Derbysieger! Die Blau-Gelben setzen sich in einem hochspannenden Duell gegen den Rivalen aus Hannover durch und feiern den ersten Sieg im Niedersachsen-Duell seit 2014. Mit einem großen Chancenplus und deutlicher Feldüberlegenheit hatten die Löwen immer wieder das goldene Tor auf dem Fuß, verpassten aber gegen die Gäste viele Möglichkeiten. Am Ende krönt sich Jannis Nikolaou zum Derbyheld und erzielt das 1:0 in der Nachspielzeit (90‘+1).

Ausgangslage:
Es war Derby-Zeit in Braunschweig! Das traditionsreiche Niedersachsen-Derby ging in seine 178. Auflage. Vor dem Duell war allerdings nicht nur das Prestige ein Thema, sondern auch die wichtigen drei Zähler. Beide Teams warteten vor der Partie lange auf einen Sieg. Die Löwen gewannen zuletzt Anfang Februar im Heimspiel gegen Heidenheim, der Gast aus der Landeshauptstadt konnte in der Rückrunde bis dato noch gar nicht siegen und befand sich auf dem letzten Platz der Rückrundentabelle. Ein Erfolg im Aufeinandertreffen mit dem Rivalen wäre also für die Stimmung und sportliche Situation bei beiden Teams von enormer Bedeutung.

Aufstellung:
Im Vergleich zum Auswärtsspiel in Nürnberg wechselte Coach Michael Schiele drei Mal. So begann Saulo Decarli nach seinem Muskelfaserriss in der Innenverteidigung. Der zuletzt auf der Linkenaußenbahn agierende Niko Kijewski rotierte für ihn aus der Defensive. Zudem durfte auch Anthony Ujah von Anfang im Sturm an ran, dafür nahm Manuel Wintzheimer zunächst auf der Reservebank Platz. Auch Fabio Kaufmann kehrte nach der Begegnung beim FCN zurück in die Anfangsformation, für ihn machte Maurice Multhaup auf der rechten Seite Platz.

Die Partie:
Die Begegnung startete etwas abwartend. Beide Mannschaften waren sich um die Bedeutung des Spiels bewusst, weshalb auf dem Feld eine gewisse Nervosität herrschte. Torchancen blieben in der ersten Viertelstunde fast komplett aus. Immer wieder drangen sowohl die Gäste als auch die Eintracht in die gegnerische Gefahrenzone, konnten aber nicht den richtigen Druck entwickeln, um auch zum Abschluss zu kommen. So war es auf dem Platz zwar umkämpft, aber zunächst recht ruhig. Mit der Zeit gewannen die Löwen die Oberhand des Spielgeschehens. Mit guten Kombinationen setzte sich die Elf von Michael Schiele durch und kam so zu den ersten Abschlüssen durch Kaufmann und Lion Lauberbach, die nur kurz aufeinander folgten. Erst wurde Kaufmann geschickt und kam vor Hannovers Torhüter Ron-Robert Zieler im Strafraum mit der Fußspitze zuerst an das Leder, der Keeper konnte den Ball jedoch gerade noch parieren, sodass die Gäste die Situation bereinigen konnten (25‘). Kurz darauf kam es zu einer ähnlichen Chance. Lauberbach bekam einen Steckpass von Immanuel Pherai serviert, umkurvte auch Zieler, am Ende war der Winkel dann allerdings doch etwas zu spitz (26‘). Auf der Gegenseite sorgte Maximilian Beier für die erste Möglichkeit der Hannoveraner, als sein Schuss mit ordentlich Effet nur knapp am Tor von Jasmin Fejzic vorbei ging (29‘). In der 36. Minute hat Anthony Ujah dann die Führung auf dem Fuß, als er den Ball nach einer Brustannahme in der Luft hielt und dann artistisch aus der Drehung den Außenpfosten traf (36‘). Die Löwen blieben weiter dran und so kam Pherai kurz vor dem Halbzeitpfiff aus der Distanz nochmal zu einer wuchtigen Direktabnahme, die ihr Ziel nur knapp verfehlte (45‘). Eintracht war im ersten Durchgang die deutlich aktivere Mannschaft, Hannover fand im Abwehrverbund der Blau-Gelben kaum Lücken. So bat Schiedsrichter Patrick Ittrich die Teams torlos in die Pause.

Bereits nach wenigen Sekunden war die Eintracht wieder voll da. Lauberbach sprintete nach einem Pass in den Lauf von der Mittellinie auf das Tor des HSV zu, legte dann ins Zentrum auf den mitgelaufenen Pherai, dem das schwierig zu kontrollierende Leder gerade so vom Fuß gespitzelt wurde (46‘). Immer wieder war es auch in der Zeit danach die Eintracht, die probierte, Nadelstiche zu setzen. So scheiterte Anton Donkor in der 55. Minute auch am Pfosten (55‘), ehe Pherai seinen Abschluss zu mittig traf (56‘). In diesen Minuten war es ein einziges Anrennen der Schiele-Mannschaft, auch Ujah per Kopf und wieder Pherai mit dem anknüpfenden Nachschuss konnten das Spielgerät nicht in den Maschen unterbringen (60‘). Danach flachte die Partie ein wenig ab, die dicken Möglichkeiten hatten beide Mannschaften zunächst nicht mehr. Die Eintracht warf weiter alles in die Waagschale, um aus dem Derby mehr als einen Zähler mitzunehmen. Der umtriebige Ujah stieg fünf Minuten vor dem Ende im Strafraum wieder am höchsten, sein Kopfball landete aber nur auf dem Netz (85‘). Dieses große Chancenplus für die Blau-Gelben musste doch in ein Tor umgemünzt werden können. Und dann fiel der Treffer doch noch. Bei einer Ecke von Pherai verlängerte der eingewechselte Manuel Wintzheimer auf Ujah, der die Situation per Kopf noch einmal scharf machte und in den Fünfer ablegte. Dort war dann Derbyheld Jannis Nikolaou zur Stelle, der das Spielgerät über die Linie drückte (90‘+1). Was ein Moment! Das EINTRACHT-STADION explodierte und die Löwen machten den Derbysieg perfekt!

Glückwunsch, Männer! Jetzt geht es für die Blau-Gelben erstmal in die Länderspielpause, danach wartet der Karlsruher SC.

Das Spiel im Stenogramm:
Eintracht
Fejzic – Decarli, Nikolaou, Pherai (Henning, 90'+3), Ujah, de Medina (Marx, 83‘), Donkor, Lauberbach (Wintzheimer, 73‘), Kuruçay, Kaufmann (Multhaup, 73‘), Krauße (Benkovic, 90'+3).

Hannover
Zieler – Neumann, Besuschkow, Weydandt, Ernst (Kunze, 59‘), Schaub (Kerk, 46‘), Beier, Nielsen (Teuchert, 84'), Köhn, Muroya, Krajnc (Börner, 76‘).

Tore:
1:0 Nikolaou (90‘+1)

Zuschauer:
20.995

Fotos: osnapix

Heim-Derby