Eintracht siegt mit 6:0 in Berlin

Löwen lassen Viktoria keine Chance

Was für ein Abend im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark! Die Löwen überrennen die Gastgeber aus Berlin-Lichterfelde mit sechs Treffern. Schon früh zeigten die Blau-Gelben unheimliche Effizienz sowie Offensivstärke und konnten durch Maurice Multhaup in Führung gehen (7'). Bryan Henning erhöhte für den BTSV nur zwei Minuten danach, ehe der Berliner Brooklyn Ezeh noch in den ersten 20 Minuten durch ein Eigentor das 3:0 besorgte (9'/18'). Auch im zweiten Durchgang ließen die Löwen nicht locker und konnten durch Philipp Strompf auch den vierten Treffer erzielen (61'). Benjamin Girth vergoldete den Sahnetag der Eintracht dann zum Abschluss mit einem Doppelpack innerhalb von acht Minuten nach seiner Einwechslung (74'/80'). So belohnen sich die Braunschweiger für einen abgeklärten und offensiven Power-Auftritt.

Ausgangslage:
Nach drei Unentschieden in Serie will die Eintracht in Berlin endlich wieder dreifach punkten. Ein Sieg in der Hauptstadt wäre für die Löwen enorm wichtig, um nicht den Anschluss an die vorderen Tabellenplätze zu verlieren und einige direkte Konkurrenten vorbeiziehen zu lassen. Nachdem es in der Hinrunde eine bittere Heimniederlage gegen Viktoria gegeben hat, wird die Mannschaft von Michael Schiele hochmotiviert sein. Der Aufsteiger konnte zuletzt wenig Spielpraxis sammeln und war von Corona geplagt. Aktuell haben die Gastgeber zwei Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, allerdings noch drei Nachholspiele als Trumpf in den eigenen Händen. Etwas Zählbares im Duell mit der Eintracht wäre im Kampf um den Klassenverbleib von großer Bedeutung.

Aufstellung:
Chef-Trainer Schiele kann nach seiner Gelb-Rot-Sperre wieder auf Brian Behrendt zurückgreifen. Der Abwehrrecke kehrt in die Innenverteidigung zurück. Neben ihm beginnt heute Philipp Strompf, der gegen die Zweitvertretung des SC Freiburg bereits von Anfang an ran durfte und heute Michael Schultz in der Anfangsformation ersetzt. Außerdem rotiert Jomaine Consbruch für Sebastian Müller zurück auf die Außenbahn der Löwen. Auch Lasse Schlüter wird zunächst auf der Bank Platz nehmen, dafür startet Niko Kijewski nach längerer Verletzungspause auf seiner Stammposition als Linksverteidiger.

Die Partie:
Die erste Chance der Begegnung konnten sich die Löwen erspielen. Nach einer Ecke von Jan-Hendrik Marx kam Jannis Nikolaou im Zentrum zum Kopfball und prüfte Viktoria-Torhüter Julian Krahl das erste Mal. Der 22-Jährige hatte aber wenig Probleme mit dem Ball (3‘). Doch der BTSV ließ nicht locker und setzte auf frühes Pressing. Nur kurz danach setzten Consbruch und Lion Lauberbach Lukas Pinckert tief in den eigenen Reihen unter Druck. Der Mittelfeldakteur der Berliner verlor das Spielgerät und Consbruch schaltete im Doppelpass mit Lauberbach am schnellsten. Die Nummer 21 der Eintracht steckte den Ball auf Maurice Multhaup durch, der vom Elfmeterpunkt keine Mühen hatte, die Führung für den BTSV zu erzielen (7‘). Ein wichtiger Treffer, der die Gastgeber schockte und den Blau-Gelben richtig Auftrieb gab. Nur zwei Minuten später war wieder Consbruch im Fokus des Geschehens. Der flinke Außenbahnspieler sprintete die rechte Seite entlang und legte den Ball präzise auf den mitgelaufenen Bryan Henning zurück. Der flache Schuss des Braunschweiger Zehners aus gut 18 Metern fand dann leicht abgefälscht seinen Weg an Krahl vorbei ins Gehäuse der Hauptstädter (9‘). In dieser Phase wirkten die Gastgeber durch die Kombinationen und Offensivstärke der Löwen überrascht und hatten nicht viel entgegenzusetzen. Multhaup hatte nach einer knappen Viertelstunde die Chance auf seinen zweiten Treffer des Abends, doch sein Versuch aus spitzem Winkel schnellte über den Kasten (15‘). Am dritten Tor der Eintracht nur drei Minuten danach hatte er wieder großen Anteil. Seine Ecke war es, die vom Rücken von Viktoria-Verteidiger Brooklyn Ezeh abprallte und von da aus ins lange Eck bugsiert wurde (18‘). Noch nicht einmal zwanzig Minuten waren gespielt und die Blau-Gelben führten völlig verdient und komfortabel im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark. Die erste Berliner Torannährung konnte Jasmin Fejzic souverän bereinigen, als er einen Freistoß von Ezeh mit den Fäusten zur Ecke klären konnte (23‘), ehe Consbruch auf der Gegenseite die Chance auf das vierte Tor liegen ließ (25‘). Bis zur Pause überließ die Eintracht dann überwiegend den Gastgebern den Ball und konzentrierte sich auf die eigene Defensivarbeit, die Berliner kamen zu keinen weiteren gefährlichen Chancen vor dem Braunschweiger Kasten. Nur Nikolaou hatte kurz vor dem Halbzeitpfiff noch die Möglichkeit auf 4:0 zu erhöhen, doch verpasste beim Überzahlspiel der Blau-Gelben den richtigen Moment, um vor dem Gehäuse quer zu legen (43‘). So blieb es bei der nie gefährdeten Führung der Löwen.

Die zweite Hälfte begann im Grunde, wie die erste aufhörte. Die Viktoria war größtenteils in Ballbesitz, doch die erste dicke Chance gehörte dem BTSV. Strompf fasste sich nach einem ungestörten Lauf ein Herz und zog mit einem wuchtigen Schuss ab, Krahl war jedoch zur Stelle und parierte (51‘). Infolgedessen kamen die Berliner jedoch immer besser in die Partie. Zuerst musste Fejzic gegen Björn Jopek ran, dann behielt der Torhüter im Eins-gegen-eins-Duell mit Moritz Seiffert erneut die Oberhand (54‘/57‘). Mitten in die kurze Drangphase der Hausherren hinein konnten die Löwen wieder zuschlagen. Erneut war eine Ecke der Ausgangspunkt. Die Ecke von Kijewski passierte alle Beteiligten im Strafraum und rutschte bis zu Strompf durch, der aus kürzester Distanz nur noch einschieben muss (61‘). Das vierte Tor entschied das Duell endgültig für die Eintracht, die Himmelblauen konnten auch in dieser Phase kaum was entgegensetzen. Den Blau-Gelben boten sich unglaublich viele Räume, die sie eiskalt ausnutzten. Der eingewechselte Benjamin Girth vollendete eine Müller-Flanke per Kopf zum fünften Treffer und brauchte nur sechs Minuten danach erneut nur den Fuß hinhalten, als Niko Kijewski ihn nach toller Kombination präzise bediente (74‘/80‘). Das halbe Dutzend war voll und die Gegenwehr der Berliner längst gebrochen. Müller hatte in den Schlussminuten noch den siebten Treffer auf dem Fuß, doch sein Halbvolley landete im Berliner Nachthimmel (88‘). Am Ende dieser Partie siegt die Eintracht mit einer überragenden Leistung und sechs Treffern völlig verdient bei der Viktoria und fährt mit drei Punkten im Gepäck zurück an die Oker.

Das Spiel im Stenogramm:

Viktoria Berlin
Krahl – Lewald, Küc (Makreckis, 62‘), Falcao (Evina, 63‘), Ezeh, Kapp, Seiffert, Hahn, Jopek (Menz, 71‘), Ogbaidze (Cvjetinovic, 46‘), Pinckert

Eintracht
Fejzic – Nikolaou (Wiebe, 64‘), Strompf, Henning (Otto, 83‘), Multhaup (Müller, 63‘), Lauberbach (Hartmann, 71‘), Consbruch (Girth, 72‘), Marx, Kijewski, Behrendt, Krauße

Tore:
0:1 Multhaup (7‘)
0:2 Henning (9‘)
0:3 Ezeh (18‘/Eigentor)
0:4 Strompf (61‘)
0:5 Girth (74‘)
0:6 Girth (80‘)

Zuschauer:
1.486

Fotos: imago images/Contrast, Jan Huebner, Matthias Koch

Viktoria Berlin - Eintracht