Eintracht verliert und hält die Klasse!

Löwen unterliegen in Rostock und spielen auch nächstes Jahr in der 2. Bundesliga

Die Löwen bleiben in der 2. Bundesliga! Trotz einer 1:2-Niederlage am letzten Spieltag bei Hansa Rostock bleibt die Eintracht auch in der kommenden Saison zweitklassig. In einem umkämpften Duell gingen die Hausherren in der 59. Minute durch Lukas Fröde in Führung, ehe Immanuel Pherai für die Löwen durch einen Foulelfmeter ausglich (69'). Zwar sorgte der entscheidende Treffer kurz vor Schluss für die Gastgeber durch Pascal Breier nochmal für ganz kurze Ernüchterung (90'+3), doch dank der Niederlage von Arminia Bielefeld im Parallelspiel feiern die Blau-Gelben den Klassenerhalt.

Ausgangslage:
Klassenerhalt oder Relegation? Am heutigen Sonntag sollte sich alles entscheiden. Der letzte Spieltag der Zweitliga-Saison bot für die Eintracht nicht nur das direkte Duell mit der bereits gesicherten Kogge aus Rostock, sondern auch den Fern-Dreikampf mit Arminia Bielefeld und 1. FC Nürnberg. Den Umweg über zwei Spiele gegen Drittligist SV Wehen Wiesbaden wollte keiner gehen. Die Löwen hatten vor den Partien die beste Ausgangsposition der drei Relegationskandidaten und hatte auch an der Ostsee noch alles selbst in der Hand.

Aufstellung:
Nach der bitteren Niederlage gegen Jahn Regensburg im letzten Heimspiel rotierte Chef-Trainer Michael Schiele gleich fünf Mal. Brian Behrendt, Keita Endo, Fabio Kaufmann, Robin Krauße und Danilo Wiebe begannen von Anfang an für Filip Benković, der mit einer Fußprellung nicht in der Startelf stand, sowie Saulo Decarli, Bryan Henning, Lion Lauberbach und Maurice Multhaup. Der F.C. Hansa wechselte aufgrund von zwei Gelbsperren zwei Mal im Vergleich zum 0:0-Unentschieden beim 1. FC Nürnberg am vergangenen Wochenende. Für die gesperrten Rick van Drongelen und Nico Neidhart starteten Frederic Ananou und Thomas Meißner.

Die Partie:
Die Löwen kamen gut in das Duell und zeigten sich nach drei Minuten das erste Mal vor dem Tor des FCH. Doch die Ablage von Immanuel Pherai auf den in der Mitte postierten Anthony Ujah wurde gerade noch von den Hausherren geklärt (3‘). Die Eintracht suchte den Weg nach vorne, drang häufiger in den Sechzehner der Gastgeber ein, doch Rostock stand gut und war auch selbst bereit, Offensivbemühungen zu starten. Gute Gelegenheiten sollten aber in der Anfangsviertelstunde auf beiden Seiten zunächst ausbleiben. In der 15. Minute sorgte Keita Endo dann mit einer gut getimten Flanke auf Fabio Kaufmann für die erste richtige Torgefahr vor dem Gehäuse der Kogge, doch die Direktabnahme des Deutsch-Italieners aus nächster Nähe parierte Hansa-Keeper Markus Kolke zur Ecke (15‘). Nach zwanzig Minuten folgte dann der bittere Schock: Anton Donkor war bereits nach einem taktischen Foul verwarnt und grätschte Nils Fröling bei einem Angriff des FCH von hinten um. Schiedsrichter Daniel Schlager sah keine Zweifel an einer weiteren Karte und stellte den 25-Jährigen vom Platz (22‘). Zu allem Überfluss lag der Ball nur zwei Minuten darauf in den Maschen des Braunschweiger Tores, doch beim Weitschuss von Kevin Schumacher blockierte der im Abseits stehende Lukas Hinterseer die Sicht von Eintracht-Schlussmann Ron-Thorben Hoffmann. Nach kurzer Rücksprache mit dem Videoschiedsrichter nahm Schlager den Treffer zurück (24‘). Um sich von diesen beiden Zwischenfällen zu erholen, brauchten die Löwen erstmal Zeit, die Hausherren drückten und kamen in den Minuten danach immer wieder vor das blau-gelbe Tor, doch die Blau-Gelben wehrten sich vehement. Mit der Zeit sorgte aber auch das Team von Michael Schiele wieder für mehr Unruhe. Bei beiden Mannschaften fand keine Zurückhaltung statt, vor allem die Ostseekicker hatten trotz ihres Klassenerhalts nichts abzuschenken. Kurz vor der Halbzeit jubelte der Gästeblock. Die Braunschweiger waren nach einer Kombination über Endo, Pherai und Ujah in Führung gegangen, der Nigerianer war nach einer Hereingabe stark per Kopf zur Stelle. Doch nach minutenlanger Überprüfung wurde das Führungstor in Unterzahl ebenso annulliert wie das Rostocker Tor zuvor. Endo stand hauchdünn im Abseits (43‘). So blieb es beim 0:0 im Ostseestadion, während es gute Nachrichten im Fernduell mit der Arminia aus Bielefeld zu vermelden gab, wo der 1. FC Magdeburg kurz vor dem Halbzeitpfiff zuhause mit 2:0 in Führung ging.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs nahmen beide Teams ein wenig das Tempo raus. Fehlpässe und Fouls stoppten ein wenig die Geschwindigkeit des Duells. In der 55. Minute war dann wieder Fabio Kaufmann auf dem Posten, doch der flache Pass von Endo versprang dem Angreifer bei der Ballannahme und sein Abschluss wurde geblockt (55‘). Kurz darauf war es dann Lukas Fröde, der auf der Gegenseite dann doch für Hansa traf. Einen langen Einwurf von Ryan Malone rutschte auf den zweiten Pfosten, wo der Mittelfeldakteur am höchsten stieg und das Leder per Kopf an Hoffmann vorbeidrückte (58‘). Danach blieben die Gastgeber dran, doch die Eintracht stemmte sich dagegen und setzte immer mal wieder Konter. Einer davon führte in der 69. Minute über Kaufmann, der im Sechzehner von Hansas Schumacher unsanft zu Fall gebracht wurde. Den fälligen Strafstoß verwandelte Immanuel Pherai sicher zum Ausgleich (69‘). Zehn Minuten später probierte es der Niederländer nochmal mit vollem Risiko, doch sein Schuss schnellte in den Rostocker Sommerhimmel (79‘). Als die Partie eigentlich schon so gut wie durch war, schlug der F.C. Hansa doch noch einmal zu. Pascal Breier vollendete zur Führung und zum 2:1 (90‘+3).

Die Niederlage ist für die Eintracht aber hinfällig, durch den Sieg der Magdeburger gegen Arminia Bielefeld, bleiben die Löwen auch im nächsten Jahr zweitklassig!

Das Spiel im Stenogramm:
Rostock
Kolke – Roßbach (Scherff, 83‘), Dressel, Schumacher, Fröling (Ingelsson, Malone, Pröger, Hinterseer (Breier, 83‘), Meißner, Ananou (Strauß, 60‘), Fröde (Rhein, 83‘).

Eintracht
Hoffmann – Nikolaou, Pherai, Ujah (Bonga, 71‘), Donkor, Endo, Wiebe, Kuruçay, Behrendt, Kaufmann (Multhaup, 71‘), Krauße (Henning, 61‘).

Tore:
1:0 Fröde (58‘)
1:1 Pherai (69‘/Foulelfmeter)
2:1 Breier (90‘+3)

Zuschauer:
26.500

Besondere Vorkommnisse:
Donkor (22‘/Gelb-Rote Karte)

Fotos: imago images/Eibner, Eintracht

F.C. Hansa Rostock - Eintracht