Euphorische Fortuna reist nach Braunschweig

Düsseldorf will wieder erstklassigen Fußball

Zehn Spiele, 18 Punkte und Tabellenplatz fünf, nach knapp einem Drittel der Saison ist die Fortuna in der Spitzengruppe der Liga unterwegs. Zwei Punkte Rückstand haben die Jungs aus dem Rheinland auf die noch ungeschlagenen Kiezkicker und aktuellen Tabellenführer der 2. Bundesliga vom FC St. Pauli. Die heutigen Gäste wollen eben diesen Anschluss gegen unsere noch im Tabellenkeller angesiedelten Löwen nicht verlieren und idealerweise verkürzen. Emotional kommt die Thioune-Elf mit mächtig Rückenwind an die Hamburger Straße.  

Denn am vergangenen Samstag konnte sich über ein echtes Highlight gefreut werden, und dies gleich aus zweierlei Gründen. Zum einen bewiesen die Rheinländer Comeback-Qualitäten aller erster Güte, einen zwischenzeitlichen 0:3-Rückstand im Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern drehte die Elf noch in ein vielumjubelten 4:3-Erfolg. Zudem gab es dabei auch ein echtes Novum im deutschen Profifußball. Unter dem Motto „Fortuna für Alle“ öffneten die Stadiontore der Merkur Spiel-Arena die Tore, und dies ohne Eintritt für die 52.000 Zuschauer. In drei ausgewählten Spielen in der laufenden Spielzeit fallen dank eines mit Sponsoren unterstützten Konzepts keine Ticketpreise an. Damit möchte der Verein die Fortuna den Menschen näherbringen, die Saison 2023/2024 gilt dabei als Testphase und feierte gegen die Roten Teufel aus der Pfalz Premiere. Übrigens: Auch die Eintracht ist Teil dieses Pilotprojekts, denn beim Rückspiel im April nächsten Jahres kommen erneut Fans in den Genuss des kostenlosen Eintritts.

Tzolis sticht heraus
Noch ist die Hinrunde allerdings in vollem Gange, in der sich die Fortunen bisher formstark präsentieren. Richtig stabil tritt dabei Christos Tzolis auf, denn der Neuzugang für die linke Außenbahn traf bereits fünf Mal ins Netz des Gegners und ist stets ein Aktivposten bei F95. Hinter dem aus England ausgeliehenen Angreifer klafft jedoch eine Lücke, zumindest was das Toreschießen angeht. Zwar haben die Düsseldorfer ganze elf Spieler in ihren Reihen, die sich bereits in die Torschützenliste eintragen konnten, kein einziger davon traf jedoch häufiger als zwei Mal. Hier gibt es sicherlich noch Steigerungspotential, um weiterhin in der Spitzengruppe der Liga mitmischen zu können. Auf der anderen Seite sind die erst zehn Gegentreffer jedoch zweitbester Wert im Ligavergleich und ein klarer Faustpfand im Kampf um eine Top-Platzierung in der Endabrechnung. Ein Grund ist dafür logischerweise der Mann, der bei Fortuna zwischen den Pfosten steht. Dieser hört auf den Namen Florian Kastenmeier und ist in der bisherigen Spielzeit in bestechender Form.

Bessere Bilanz
Die Fortunen haben in den letzten sechs Begegnungen in der 2. Bundesliga gegen unsere Eintracht keine Niederlage hinnehmen müssen. Den letzten Pflichtspiel-Heimsieg feierte Blau-Gelb gegen den heutigen Gast in der Saison 2016/2017, damals trafen Domi Kumbela und Ken Reichel zum 2:1-Sieg über die Düsseldorfer. Auf Tore darf man grundsätzlich alle Male hoffen, denn bei den 28 Pflichtspiel-Duellen im EINTRACHT-STADION waren seit 1966 bisher nur drei Mal überhaupt keine Tore zu sehen. Das torreichste Spiel fand am vorletzten Spieltag der Saison 2008/09 statt, als man in der 3. Liga aufeinandertraf. Die damalige Elf um Torsten Lieberknecht glich in den Schlussminuten zum unglaublichen 5:5 aus. Damals übrigens auch mit von der Partie: Marc Pfitzner! 

Foto: DFL/Getty Images/Lukas Schulze