Hoffmann: "In diesem Moment extrem bitter"

Die Stimmen zur 0:1-Niederlage gegen Rostock

Eine ganz bittere Pille. Die Löwen verlieren im Duell mit dem Tabellennachbarn und lassen wichtige Punkte liegen. Der Frust und die Enttäuschung über das Ergebnis waren nach der Begegnung dementsprechend hoch. Die Stimmen zum Spiel.

Daniel Scherning:
„Ich hab die ganze Woche davon gesprochen, dass es eine Riesenchance für uns ist. Wir haben uns eine herausragende Ausgangslage erarbeitet. Ich habe aber auch immer wieder betont, was notwendig ist, um dieses Spiel zu gewinnen. Es reicht nicht aus, nur von dieser Chance zu sprechen, man sondern auch auf dem Platz zu zeigen. Wir haben das in der ersten Halbzeit fast gar nicht geschafft. Wir waren sehr schlampig, sehr lethargisch und haben kaum zweite Bälle aufgesammelt, was du heute machen musstest. Entscheidende Zweikämpfe haben wir verloren. Beide Mannschaften haben größere Chancen in der ersten Halbzeit liegen lassen. Und trotzdem war Rostock im ersten Durchgang klar besser. Das ärgert mich total, weil wir nicht der Situation entsprechend aufgetreten sind. Die zweite Halbzeit war aktiver, war besser. In der besten Phase von uns fällt das Gegentor. Dass wir nicht die Flanke unterbinden und im Zentrum bei Gleichzahl zu einfach das Kopfballduell verlieren, ist mir zu billig. Wir haben dann die Möglichkeit im Anschluss auszugleichen, vergeben diese hundertprozentige Chance aber. Hinten raus, war der Wille erkennbar. Man muss aber auch sagen, dass es zu wenig war. Zu wenig klare Bälle in die Box, zu wenig erste und zweite Bälle. Dadurch haben wir auch keine zweiten Wellen bilden können. Wir sind dementsprechend sehr enttäuscht über das Ergebnis, ich bin aber vor allem enttäuscht über unser Auftreten in der ersten Halbzeit.“

Thorben Hoffmann:
„Wir haben unter der Woche von einem Sechs-Punkte-Spiel gesprochen, so hat es sich heute auch angefühlt. Beide Mannschaften haben gekämpft, aber spielerisch wenig geboten. Wir haben diesen Kampf leider heute verloren, weil Hansa in den Duellen besser war als wir. Auch das Gegentor ist sinnbildlich dafür. Dann stehst du hier ohne Punkte. Das haut uns jetzt nicht um, trotzdem ist es in diesem Moment extrem bitter. Man redet im Fußball oft vom Momentum und das war heute einfach auf der Seite der Gäste. Es sind kleine Details, die wir weiter verbessern müssen gegen Paderborn, auch wenn uns da ein ganz anderes Spiel erwartet. Wach sind wir und wissen, dass es nur um den Klassenerhalt geht. Jeder einzelne ist sich dem bewusst.“

Ermin Bicakcic:
„Insbesondere in der ersten Halbzeit waren ein paar Momente da, in denen die Rostocker giftiger waren und es etwas cleverer gemacht haben. Wir haben es verpasst ein Tor zu machen, auch nach dem 0:1. Wenn du die Dinger nicht machst, verlierst du so ein Spiel am Ende. Hansa ist eine kampfbetonte Mannschaft, die alles reingehauen hat. Es ist sehr ärgerlich und tut extrem weh grade. Wir hatten uns einiges vorgenommen, es ist eine wichtige Phase aktuell. Wir müssen wieder dahin kommen, dass jeder von uns an sein Leistungsmaximum gelangt und uns das auch als Mannschaft wieder gelingt. Nur so können wir bestehen. Wenn wir nicht an die einhundert Prozent kommen, wird es schwierig. Da gilt es dran zu arbeiten. Wir müssen aber auch die Köpfe hochnehmen und uns dem Kampf stellen. Es geht weiter, wir geben nicht auf.“

Mersad Selimbegovic (Chef-Trainer Hansa Rostock):
„Wir haben sehr gut begonnen und eine sehr reife erste Halbzeit gespielt. Bis auf einen Standard haben wir gar nichts zugelassen und insgesamt eine gute Kontrolle gehabt. Wir müssen dann auch in Führung gehen, was uns allerdings nicht gelungen ist. Es war klar, dass Braunschweig darauf in der zweiten Halbzeit eine Reaktion zeigen wird. Das Spiel wurde dann offener und wir haben etwas die Kontrolle verloren. Trotzdem haben wir auch gute Phasen gehabt, sind gut auf zweite Bälle gegangen und haben Braunschweig weiterhin unter Druck gesetzt. Dann hatten wir natürlich das Quäntchen Glück, dass wir das 1:0 machen und die Eintracht den Ausgleich verpasst. Die letzte Phase, in der Braunschweig nochmal alles nach vorne geworfen hat, haben wir auch bestanden.

Fotos: Stephanie Zerbe