Keine Punkte im Frankenland

Eintracht verliert gegen Nürnberg mit 1:2

Auch im dritten Auswärtsspiel in Serie unterliegen die Blau-Gelben und müssen die Zähler in Nürnberg lassen. Beim Club gab es aufgrund einer schwierigen ersten Hälfte am Ende eine 1:2 (0:2)-Niederlage. Sebastian Andersson brachte die Gastgeber nach einem Freistoß in der 23. Minute per Kopfball in Führung (23'), auch danach fanden die Löwen wenig Mittel gegen gut positionierte Nürnberger. Ein verwandelter Handelfmeter durch Can Uzun in der Nachspielzeit erhöhte den Druck auf die Eintracht (45'+1). Die fand im zweiten Durchgang zwar wieder besser ins Spiel und kam durch Rayan Philippe noch zum Anschluss (57'), für mehr reichte es dann aber leider nicht.

Ausgangslage: 
Mit dem 1. FC Nürnberg erwartete Eintracht-Coach Daniel Scherning einen Gegner, der auch Drucksituationen spielerisch lösen kann. Daher sollte sein Team von Beginn an seine Stärken auf den Platz bringen, um Zähler aus der Ferne mitzubringen. Ein voller Punktgewinn gelang den Löwen zwar zuletzt in den 80er Jahren, aber auch die erste Halbzeit gegen Hertha BSC hatte gezeigt, dass die Formkurve der Blau-Gelben weiterhin nach oben zeigte - auch wenn es am Ende in Unterzahl nur zu einem Remis reichte. Die Clubberer konnten ihren letzten Sieg im Januar gegen Hansa Rostock einfahren und mussten sich im weiteren Saisonverlauf mit zwei Niederlagen und drei Punkteteilungen begnügen. 

Aufstellung: 
Scherning fehlte beim Aufeinandertreffen mit dem Tabellenzwölften der rot-gesperrte Hasan Kurucay, den Routinier Saulo Decarli ersetzte. Robert Ivanov startete zudem mit vier Gelben Karten in die Partie, wodurch dem Abwehrspieler bei einer erneuten Verwarnung ebenfalls eine Sperre drohte. Auch Cristian Fiel musste einen gesperrten Spieler in seiner Elf verkraften. Taylan Duman übernahm bei den Gastgebern die vakante Position von Jens Castrop im Mittelfeld. 

Die Partie: 
Bereits in den Anfangsminuten machten die Löwen deutlich, dass sie gewillt waren, etwas Zählbares aus der Ferne mitzubringen. Gefällig ließ das Team um Kapitän Robin Krauße den Ball durch die eigenen Reihen laufen, wobei echte Torraumszenen zunächst ausblieben. Die erste Chance eröffnete sich schließlich in der elften Minute, als Anton Donkor den Platz auf der linken Außenbahn nutzte. Rayan Philippe war mitgelaufen, konnte seinen Kopfball aber nur neben dem Pfosten platzieren. Die erste Möglichkeit der Gäste entstand nach einem Doppelpass, als Erik Werkesser mit einem Schuss aus elf Metern Ron-Thorben Hoffmann prüfte. Kurz darauf stand der Keeper erneut im Mittelpunkt. Ein langer Pass aus dem Mittelfeld landete direkt auf dem Fuß von Benjamin Goller, der es mit einem Abschluss aufs lange Eck versuchte. Der Eintracht-Schlussmann war auf dem Posten und verhinderte mit dem langen Bein den Führungstreffer (18‘). Dieser sollte dann nach einer Standardsituation doch fallen, weil die Hausherren immer besser in die Partie fanden. Werkesser brachte einen Freistoß von der linken Seite an den Fünfmeterraum, wo Sebastian Andersson am höchsten stieg und das Leder per Kopf im langen Eck versenkte (23‘). Fortan agierten die Blau-Gelben wieder etwas offensiver und suchten nach Wegen zum schnellen Ausgleich. Diese zeigten sich zunächst nicht, aber nach einer guten halben Stunde hatten die mitgereisten Fans den Torjubel schon auf den Lippen. Nach einem blitzschnell vorgetragenen Konter schafften es die Franken nicht, die Situation im eigenen Strafraum zu klären, sodass Fabio Kaufmann zum finalen Abschluss kam. Sein Schuss aus leicht spitzem Winkel strich jedoch wenige Zentimeter am Pfosten vorbei (32‘). Die Schlussviertelstunde im ersten Durchgang gestalteten beide Teams offen und ein weiterer Treffer zeichnete sich zunächst nicht ab.  Nach einem abgeblockten Freistoß zog Jannes Horn mit Vollspann aus der Reihe ab und traf dabei Donkor, der den Schuss gefährlich Richtung eigenes Tor abfälschte. Direkt danach schaltete sich der VAR ein und nach intensivem Studium durch Schiedsrichter Haslberger zeigte der Unparteiische auf den Punkt. FCN-Youngster Can Uzun verwandelte den fälligen Strafstoß sicher ins rechte untere Eck (45‘). 

Zur zweiten Halbzeit reagierte Scherning mit einem Dreifach-Wechsel. Donkor, Krauße und Johan Gomez blieben in der Kabine und wurden durch Anderson Lucoqui, Niklas Tauer und Anthony Ujah ersetzt. Die Wechsel zeigten Wirkung und die Löwen agierten wieder mutiger. Allerdings mussten sie weiterhin auf die gefährlichen Umschaltmomente der Hausherren achten, die häufig Torgefahr hervorbrachten. Letztendlich wurde der Mut belohnt und Philippe lupfte den Ball über Carl Klaus zum 2:1 in die Maschen (57‘). In der Folgezeit nahmen die Löwen das Heft des Handelns immer öfter in die Hand und die Spielanteile verlagerten sich mehr und mehr in Richtung der Gäste. Nach rund 70 gespielten Minuten hatte Philippe seinen zweiten Treffer auf dem Fuß, den Klaus jedoch vereitelte. Da der Torerfolg ausblieb, wurde die mögliche Abseitsposition von Ujah nicht vom VAR untersucht. Weil die Eintracht immer mehr auf den Ausgleich drückte, zogen sich die Gastgeber tief zurück und lauerten auf Konter. Im Gegenzug wurden die Räume für die Blau-Gelben natürlich eng und die eigenen Anspielstationen zugestellt. Mit Florian Krüger und Hampus Finndell wechselte Scherning zehn Minuten vor dem Ende zwei frische Offensivkräfte ein. Das Spielgeschehen spielte sich in der Schlussphase fast ausschließlich in der Nürnberger Hälfte ab, aber alles Anrennen nutzte am Ende nichts. Der Club schaffte es, die knappe Führung über die Ziellinie zu retten und die Löwen standen trotz der Leistungssteigerung im zweiten Durchgang mit leeren Händen da. 

Für die Löwen steht am nächsten Freitag, dem 8. März 2024 um 18:30 Uhr im EINTRACHT-STADION das Flutlichtspiel gegen Hansa Rostock an. 

Das Spiel im Stenogramm: 

Nürnberg
Klaus - Valentini, Jeltsch, Horn, Brown, Flick, Duman (Schleimer, 68‘), Uzun (Marquez, 90‘), Goller (Hungbo, 85‘), Wekesser (Okunuki, 68‘), Andersson 

Eintracht 
Hoffmann – Decarli (Finndell, 81‘), Ivanov, Bicakcic, Philippe, Rittmüller (Krüger, 81‘), Donkor (Lucoqui, 46‘), Helgason, Kaufmann, Krauße (Tauer, 46‘), Gomez (Ujah, 46‘) 

Tore: 
1:0 Andersson (23‘)  
2:0 Uzun (45‘+1/Handelfmeter) 
2:1 Philippe (57‘) 

Gelbe Karten: 
Valentini, Uzun, Jeltsch / Kaufmann, Bicakcic 

Schiedsrichter: 
Wolfgang Haslberger 

Zuschauer: 
27.834

Fotos: imago images/Zink

24. Spieltag: 1. FC Nürnberg - Eintracht