Kijewski: "Ich bin einfach unendlich dankbar"

Die Stimmen zum Saisonfinale auf dem Betzenberg

Es sollte ein schöner Saisonausklang werden, stattdessen gab es eine 0:5-Niederlage auf dem Betzenberg. Trotzdem waren die Löwen am Ende stolz auf das erreichte Ziel. Dabei trat nach dem Schlusspfiff mit Niko Kijewski auch ein Mann in den Vordergrund, der den Verein nun nach zehn Jahren verlassen wird. Die Stimmen zum Saisonfinale.

Daniel Scherning:
„Glückwunsch an Friedhelm und Kaiserslautern zum Sieg. Zur Halbzeit sah es nicht danach aus, dass das Spiel vom Ergebnis her so ausgeht. Wir haben eine sehr ordentliche erste Halbzeit gespielt, hatten drei Möglichkeiten in Führung zu gehen, beziehungsweise auszugleichen. Die haben wir liegen lassen. Ich fand unser Spiel in der ersten Halbzeit trotzdem sehr gut, wir waren variabel mit dem Ball und haben immer wieder Gefahr ausgestrahlt. Aber auch zwei Möglichkeiten zugelassen, davon hat Kaiserslautern eine genutzt. Und trotzdem wollten wir so in der zweiten Halbzeit weitermachen. Die ersten 15 Minuten waren dann aber sehr schwach von uns. Lautern schießt dann das zweite, das dritte und spielt sich so in einen Rausch. Wir haben dann auch nicht mehr gut verteidigt und so kommt dann solch ein Ergebnis zustande. Es ärgert mich für unsere Fans. Sie haben uns dieses Jahr sehr unterstützt, auch heute wieder. Das ist ein absoluter Wermutstropfen, dass so viele Fans mit uns gefahren sind, um uns zu unterstützen und dann so ein Ergebnis erleben. Trotzdem schmälert das 0:5 nicht im Ansatz das, was wir erreicht haben. Seit November haben wir jeden Tag dafür gearbeitet, in dieser Liga zu bleiben. Wir haben es geschafft und das hat uns sehr viel Kraft gekostet. Wir standen ständig in Drucksituationen und Widerständen gegenüber. Deswegen muss man so ein Ergebnis auch immer relativieren.“

Niko Kijewski:
„Ist natürlich viel dabei, die Eintracht zu verlassen, denn es ist einfach ein großartiger Verein. Mit den Fans habe ich die vergangenen zehn Jahre alle Höhen und Tiefen zusammen durchlebt. Es gab einige schlechte Phasen, aber wir haben auch sehr viele Höhen erlebt. Die Aufstiege waren natürlich immer die Highlights, bei denen wir dann auch mit den Jungs und Mädels feiern konnten. Ich bin einfach unendlich dankbar, dass ich die zehn Jahre mit dem Trikot auflaufen durfte, dass ich zehn Jahre hier im Verein sein durfte. Es war mir immer eine große Ehre, das Trikot auf dem Platz zu präsentieren und mit dem Löwen auf der Brust zu kämpfen. Ich werde auf jeden Fall immer positiv auf die zehn Jahre zurückblicken. Deswegen ist heute natürlich auf jeden Fall eine gewisse Trauer dabei. Aber so ist es ja im Fußball. Jetzt tritt zum ersten Mal dieses Szenario für mich ein, dass ich im Profifußball einen Verein verlassen werde. Aber ich bin gespannt, was jetzt noch kommt. Danke!“

Jannis Nikolaou:
„Nach dem Sieg in der vergangenen Woche haben wir den Klassenerhalt aus eigener Kraft geschafft. Es war eine Saison mit Höhen und Tiefen, zu Beginn mit sehr vielen Tiefen, am Ende mit sehr vielen Höhen. Wir haben es insgesamt verdient in der Liga zu bleiben. Zum Ende hin haben wir erfolgreich gespielt, gerade nachdem uns viele schon totgeschrieben hatten. Heute wollten wir einen guten Saisonausklang ins Visier nehmen, dass ist natürlich gehörig schief gegangen. Das ist sehr bitter. Insgesamt kann man zum Ende der Saison aber trotzdem sehr stolz sein, dass soll von diesem Ergebnis gar nicht geschmälert werden. Wir haben Außergewöhnliches geschafft. Seitdem ich hier bin, sind die Fans und die Mannschaft extrem zusammengewachsen. Eine Saison wie diese schweißt natürlich nochmal mehr zusammen. Die Fans haben immer an uns geglaubt und uns nach vorne gepusht. Ohne sie wäre es nicht möglich gewesen. Das Ergebnis ist wie gesagt extrem bitter, aber es war gut mit und vor den Fans einen Abschluss zu haben.“

Friedhelm Funkel (Cheftrainer 1. FC Kaiserslautern):
„Vielen Dank an Daniel für die liebgemeinten Wünsche. Ich kann Daniels Analyse in vieler Weise nur zustimmen. Hätte man mir nach den ersten 20 Minuten gesagt, dass wir das Spiel überhaupt nur gewinnen, hätte ich meine Zweifel gehabt. Die erste Halbzeit hat die Eintracht wirklich sehr gut gespielt, hatten zwei fast hundertprozentige Chancen gehabt, die Julian Krahl wirklich sehr gut gehalten hat. Wir haben eine von zwei Chancen genutzt. In der Halbzeitpause haben wir gesagt, dass wir wirklich sehr viel Glück gehabt haben und in der zweiten Hälfte viel mehr machen und hart arbeiten müssen. Kurz nach der Halbzeit sind wir mit dem Doppelschlag mit 3:0 in Führung gegangen, auch die Unterzahl hat bei uns keine große Rolle mehr gespielt. Und dann haben wir uns in einen Rausch gespielt. Ich kann absolut verstehen, dass die Braunschweiger dann nicht mehr die Kraft aufbringen konnten. Was Daniel mit seiner Mannschaft seit November geleistet hat, ist einfach unfassbar. Das ist eine außergewöhnliche Leistung vom Trainerteam und der Mannschaft. Es freut mich, dass dieser Verein die Kurve bekommen hat.“

Foto: imago images/Jan Huebner