Kleeblatt mit einem perfektem November

Formstarke Spielvereinigung kommt mit Schwung nach Braunschweig

Die SpVgg Greuther Fürth kann auf einen perfekten November zurückblicken, denn in den drei Pflichtspielen konnte die Elf von Trainer Alexander Zorniger neun von neun möglichen Punkten holen. Damit hält die Spielvereinigung aktuell einer der längsten Serien der 2. Bundesliga inne. Auswärts stießen die Franken aber auf ihre Grenzen. Mit fünf Punkten steht man nur auf Platz 15 der Auswärtstabelle.

Zunächst gelang mit dem 2:0-Auswärtssieg bei den ansonsten so heimstarken Roten Teufeln vom 1. FC Kaiserslautern ein echter Coup, der dem Team in der Folge Rückenwind verlieh. Es folgte ein 1:0-Heimerfolg gegen die aktuell torgefährlichste Offensive der Liga, Fortuna Düsseldorf sowie am vergangenen Wochenende ein 2:0-Sieg über den SV Wehen Wiesbaden. Der Lohn für die starke Form ist der fünfte Tabellenplatz, man ist somit nah dran an den Aufstiegsplätzen. Nur zwei Punkte sind es aktuell auf Rang drei, lediglich drei Zähler fehlen zum Zweitplatzierten Hamburger SV. Trainer Zorniger betonte schon vor Wochen, dass er seine Mannschaft auf einem guten Weg sieht, daran änderte auch nichts das Ausscheiden im DFB-Pokal, wohlgemerkt beim FC 08 Homburg, einem Regionalligisten. Dieses Spiel bestätigte aber auch die leichten Probleme auf fremdem Geläuf der Grün-Weißen. In der Liga konnte man in sechs Spielen bis dato nur einen Sieg auswärts verbuchen, zweimal trennte man sich mit einem Remis. 

Defensive als Trumpf
Mit nicht einem Gegentor in den vergangenen vier Zweitliga Partien, weist die Elf aus dem Frankenland eine solide Defensive auf. Und das mit stets fairen Mitteln, denn nach der Wertung der Fairnesstabelle steht man aktuell auf Platz zwei der 2. Bundesliga. Punktgleich teilt man sich den Titel als „fairste Mannschaft“ mit dem SC Paderborn 07. Zorniger selbst steht bekanntlich für einen Fußball, der geprägt ist von einem offensiven Ansatz. Der heute 56-Jährige wurde als Trainer von RB Leipzig geformt, deren intensiven Pressing-Stil der Fußballlehrer von 2012 bis 2015 verinnerlichte. Seine erfolgreichste Zeit erlebte der in Mutlangen geborene Coach beim dänischen Verein Bröndby IF in Kopenhagen, mit dem er dänischer Pokalsieger wurde. Einen weiteren Titel heimste er anschließend in Zypern ein, führte er doch Apollon Limassol zum Gewinn der nationalen Meisterschaft. Seit etwas mehr als einem Jahr ist er nun verantwortlich für die Fürther Profis, seine Handschrift wird immer deutlicher erkennbar.

Wiedersehen mit Consbruch, doch Green bleibt der Unterschiedsspieler
Sowohl in der Defensive als auch in der Offensive kann Zorniger auf einen ausgewogenen Kader zurückgreifen, der ihm viele Möglichkeiten bietet. Besonders die Transferperiode im Sommer wussten die Verantwortlichen zu nutzen, um dem Aufgebot genug Substanz zu ermöglichen. Zwar verließen Leistungsträger wie Tobias Raschl (1. FC Kaiserslautern), Max Christiansen (Hannover 96) oder auch Ragnar Ache (1. FC Kaiserslautern) den Verein, doch mit Jomaine Consbruch (Arminia Bielefeld), Tim Lemperle, Jonas Urbig (beide 1. FC Köln) und Robert Wagner (SC Freiburg) sind viele junge, aufstrebende Kicker am Ronhof angekommen. Mit einem Durchschnittsalter von gerade einmal 24,2 Jahren in der Startelf stellte Zorniger gleich mehrfach die jüngste Startformation der Liga, konnte jedoch damit noch keinen Sieg einfahren (Zwei Niederlagen, ein Remis). Doch es zeigt die Richtung, in die der Chef-Trainer mit dem Team gehen möchte. Unter den Top-50 der jüngsten Anfangsformationen der laufenden Spielzeit taucht das Kleeblatt 13-mal auf. Spieler wie Niko Gießelmann bringen zudem jede Menge Erfahrung mit, zuletzt spielte der Linksverteidiger für Union Berlin in der Bundesliga. Die Mischung macht es also beim Kleeblatt.

Tradition in Liga zwei
Das Aufeinandertreffen mit der Spielvereinigung fand als Pflichtspiel bisher fast ausschließlich in der 2. Bundesliga statt. Ein einziges Mal ging es 2011 im DFB-Pokal zur Sache, doch in diesem Jahrtausend traf man sich sonst nur unter dem Banner des Unterhauses des deutschen Fußballs (20 Partien seit Februar 2002). Der höchste Heimsieg der Braunschweiger war dabei ein 3:0. Das gab es sowohl 2005 und 2017 an der Hamburger Straße zu bejubeln. Mit dem Ex-Verein von Sebastian Griesbeck, der im Sommer von den Franken zur Eintracht wechselte, kehrt heute zudem Ex-Löwe Jomaine Consbruch nach dem gemeinsamen Aufstieg 2022 ein weiteres Mal als Gegner zu den Blau-Gelben zurück.

Foto: DFL/Getty Images/Sebastian Widmann