Meyer: "Wir müssen weiter über harte Arbeit kommen"

Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Osnabrück

Bevor am Sonntag das zweite Heimspiel binnen acht Tagen für die Löwen ansteht (live verfolgbar über das Fanradio, das Fanradio für Sehbehinderte und den Live-Ticker), sprachen Chef-Trainer Daniel Meyer und der Siegtorschütze gegen den FC St. Pauli, Fabio Kaufmann, auf der Pressekonferenz vor dem Duell gegen den VfL Osnabrück über...

...das Personal:
Meyer: “Bei Benny Kessel ist es so, dass wir die Schulterverletzung haben untersuchen lassen. Von zwei unabhängigen Spezialisten hat er die Diagnose bekommen, dass er sich operieren lassen muss. Der Eingriff ist heute schon erfolgt. Benny wird zwischen zehn bis zwölf Wochen ausfallen. Das tut uns weh. Wir wünschen ihm auch von dieser Stelle gute Genesung. Darüber hinaus fallen Niko Kijewski, Leon Bürger und Nico Klaß aus. Die beiden zuletzt Genannten befinden sich wieder im Aufbautraining. Wir hatten unter der Woche eine Nachuntersuchung bei Manni Abdullahi, wo der Doc zufrieden war. Er hat die Belastung gut weggesteckt. Wir hoffen, dass er in diesem Zehntageblock zur Verfügung stehen kann. Dennoch bin ich sehr vorsichtig mit Prognosen. Wir haben die Hoffnung, dass er zum Jahreswechsel nochmal zum Einsatz kommen kann.“

...den Erfolg gegen St. Pauli:
Meyer: “Über allem in diesem Spiel stand, dass wir die Serie von zwei Niederlagen durchbrechen konnten. Gerade die Thematik mit den frühen Gegentoren haben wir immer wieder auf dem Zettel und dann kassieren wir gegen St. Pauli nach 76 Sekunden so ein Gegentor. Maxi Dittgen wird den wahrscheinlich nicht so oft so treffen. Es kommen zurzeit einfach einige Umstände zusammen. Ich glaube, wir sind darüber hinweg. Wir lachen da nur noch drüber, weil es Wahnsinn ist, wie so ein Gegentor zustande kommt. Es macht auch gar keinen Sinn, sich den Kopf darüber zu zerbrechen. Wir arbeiten uns da rein. Man sieht eine klare Entwicklung. Wir haben gegen St. Pauli einige Sachen sehr gut wegverteidigen können. Die Erkenntnis ist da, dass das aktuell der richtige Weg ist. Wir müssen weiter über harte Arbeit kommen, weil in der einen oder anderen Situation im Moment die Leichtigkeit fehlt. Wir haben in der Saison schon gezeigt, dass wir besser Fußball spielen können. Es geht gerade aber darum, den Anschluss nicht zu verlieren und sich in der Liga nicht abhängen zu lassen. Das, was die Mannschaft gerade ausstrahlt, ist, dass sie begriffen hat, worum es geht und sie mehr will und nicht nachlassen wird. Und genau das ist entscheidend.“

...das 125-jährige Jubiläum der Eintracht:
Meyer: “Die letzten zwei, drei Jahre war eine schwierige Zeit für den Verein. Wir wünschen uns alle, dass die Talsohle durchschritten ist und wir uns jetzt mit harter Arbeit und Kontinuität nach vorne arbeiten. Eine ruhige Phase steht über allem. Ich würde mir wünschen, dass wir in nicht allzu weiter Zukunft wieder zusammen im Stadion sind und dort die ein oder andere Feierlichkeit nachholen, die abgesagt wurde. Wir wollen dieses Gemeinschaftsgefühl herstellen und das geht am besten durch persönliche Kontakte. Bis dahin werden wir die Ärmel hochkrempeln und uns in der Liga festbeißen. Wir wollen uns etablieren und den Fans Freude bereiten mit dem, was wir anbieten. Wir gehen in Vorleistung und haben dann hoffentlich bald was zusammen zu feiern.“

Kaufmann: “Die Fans sind momentan gestraft genug, dass sie nicht ins Stadion gehen und uns unterstützen können. Das einzige, was wir Spieler tun können, ist, eine gute Runde zu spielen und versuchen so viele Punkte wie möglich zu holen. Ich denke, das ist das, was wir als Mannschaft dem Verein zum 125. Geburtstag schenken kann. Wir setzen alles dran, dass wir das hinbekommen.“

...die Belastung bis Jahresende:
Meyer: “Mit der Taktung, alle drei Tage eine Begegnung zu absolvieren, geht es darum, gut zu regenerieren und ein paar taktische Dinge für den nächsten Gegner zu besprechen. Für uns war es wichtig, diese Negativserie zu durchbrechen und ein Erfolgserlebnis zu haben, weil wir dadurch freier auf die nächsten Aufgaben blicken können. Wir haben versucht die gesamte kommende Phase zu planen, auch was Logistik und Abläufe nach den Spielen angeht. Wir haben heute nochmal die Mannschaft sensibilisiert, wie wichtig es sein wird, nach der Partie Regenerationsmaßnahmen einzuleiten. Wir versuchen für diese Themen ein Bewusstsein zu schaffen, sodass wir eine maximale Belastungsverträglichkeit generieren.“

Kaufmann: “Jeder Sportler spielt lieber als er trainiert. Vor allem der Sieg gegen St. Pauli lässt uns positiv stimmen. Wir wollen die letzten Spiele mit einer positiven Energie angehen. Ich freue mich, dass alle drei, vier Tage eine Partie ansteht.“

...Fabio Kaufmann und Marcel Bär:
Meyer: “Es gibt unterschiedliche Formationen, die wir mit den beiden bekleiden können. Bei einer taktischen Ausrichtung mit drei Stürmern standen beide auch zeitgleich schon auf dem Rasen. Mich hat es für beide gefreut, dass sie getroffen haben. Fabio hatte vorher schon getroffen, Marcel ist dem Treffer etwas hinterhergelaufen, weil das befreiend ist. Für jeden Offensivspieler ist es wichtig, Erfolgserlebnisse zu haben. Bei Fabio hatten wir schon die Idee ihn einzuwechseln, wenn der Gegner müde ist. Mit seiner Geschwindigkeit und dem niedrigen Körperschwerpunkt ist er jemand, der schwer zu halten ist. Das war der Schlüssel gegen St. Pauli.“

...die Torhüterposition:
Meyer: “Wir haben vergangene Woche schon über die Entscheidung gesprochen. In der aktuellen Phase ist Erfahrung einfach enorm wichtig. Jasi strahlt eine enorme Ruhe aus. Er hat zudem eine große Unterstützung vom Umfeld. Da hat sich vieles auf Felix Dornebusch konzentriert. Wir waren froh, dass Jasi den Gedanken mit Leistung bestätigen konnte und gerade in der Schlussphase für uns präsent war. Er steht auch gegen Osnabrück im Tor. Wir wollen hoffen, dass wir dort eine andere Stabilität haben und er diese Entscheidung weiter mit guter Leistung bestätigt.“

...das Duell gegen den VfL Osnabrück:
Meyer: “Osnabrück hat sehr interessante Transfers getätigt. In der vergangenen Spielzeit haben sie gegen den Abstieg gespielt und haben das sehr souverän bewältigt. Sie gehen konsequent die Entwicklungsschritte weiter. Das ist eine Mannschaft mit hoher Körperlichkeit, sie sprinten und laufen sehr viel. Die Osnabrücker sind gut in die Saison gestartet und das aufgrund der getätigten Transfers auch nicht zu Unrecht. Die erste Niederlage war erst am achten Spieltag. Dementsprechend sind wir gewarnt. Auswärts haben sie konzentrierte Auftritte gezeigt und haben immer mal wieder das Pendel in ihre Richtung ausschlagen lassen. Sie sind gut bei Standards und können eben über diese auch ein Spiel entscheiden. Osnabrück wird in den Basistugenden alles investieren und hat das Selbstbewusstsein, durch die vergangenen Partien zu wissen, dass die Situationen kommen werden, wo sie die Begegnung entscheiden können. Uns steht eine schwere Aufgabe bevor. Wir wollen mit unserer Heimstärke und Qualität dagegenhalten.“

Kaufmann: “Osnabrück hat es nach dem Aufstieg geschafft, die Klasse zu halten und sich zu etablieren. Sie sind sehr gut in die laufende Saison gestartet. Für uns wird es darum gehen, dass wir alles in die Begegnung werfen, Paroli bieten. Es wird eine schwierige Aufgabe, aber ich bin mir sicher, dass wir wieder unsere Chancen bekommen werden, gerade Zuhause. Wir sind gerade zuhause eine eklige Mannschaft und wollen gegen egal welchen Gegner die Punkte in Braunschweig behalten.“

Fanfrage

Kevin K fragt: Coole Sache mit deiner Movember-Spendenaktion! Wie viel ist denn insgesamt zusammen gekommen?
Kaufmann: “Es freut mich, dass die Aktion bei den Fans angekommen ist. Ich finde, es ist eine wichtige und gute Sache. Vor allem in einem Jahr, indem es nicht so einfach ist. Die Aktion war sehr erfolgreich. Danke an alle, die mitgemacht haben. Ich finde, wenn man so privilegiert ist wie wir, versucht man immer etwas zurückzugeben. Die Movember-Aktion ist so etwas für mich, auch wenn ich mit dem Schnauzer nicht mehr so gut aussehe (lacht).“

Foto: Agentur Hübner