Kaufmann: "Wir müssen das abhaken und nach vorne blicken"

Die Stimmen zur Niederlage in Aue

In einer starken ersten Hälfte gehen die Löwen durch ein Tor von Fabio Kaufmann mit 1:0 in Front. Doch das Führungstor und die Chancen der Blau-Gelben reichen nicht, um etwas Zählbares aus Sachsen mitzunehmen. Am Ende einer umkämpften Begegnung, in der die Eintracht die Chance auf drei Punkte hatte, steht eine 1:3-Niederlage bei den Veilchen auf dem Papier. Die Stimmen zum Spiel.

Daniel Meyer:
"Wir sind aus meiner Sicht ordentlich in das Auswärtsspiel gekommen und nach 17 Minuten auch verdient in Führung gegangen. Die Möglichkeit auf 2:0 zu erhöhen war mehrfach da, bevor wir im Laufe der ersten Halbzeit Probleme in der Defensive bekommen haben. Aue hat einen anderen Spielaufbau gewählt, das haben wir zu Beginn der zweiten Hälfte dann wieder besser in den Griff bekommen. Wir haben über eine lange Zeit vernünftig verteidigt und trotzdem immer wieder gute Chancen kreiert. Insgesamt muss man aber konstatieren, dass unsere Defizite weiter offensichtlich sind. Wir haben vorne nicht die Effektivität und machen hinten wenige, dafür aber eklatante Fehler. Die Fehler passieren trotz mehrfacher Videoschulung und Visualisierungen im Training immer wieder. Wenn keine Entwicklung stattfindet und kein Lerneffekt da ist, müssen wir versuchen, über Personalwechsel eine andere Stabilität zu bekommen. Heute standen personelle Alternativen noch nicht zur Verfügung, da Wiebe verletzt ausfiel und Ziegele mit Problemen runter musste. Behrendt ist bekanntlich noch nicht einsetzbar. Die Frustration darüber, wie das 2:1 entsteht, ist unglaublich hoch. Das wir das erste Gegentor nach einem Standard kassieren, kann passieren. Dass das dritte Tor aus genau der selben Situation fällt, definitiv nicht - zumal wir auf diese Variante hingewiesen haben. Am Ende hat die Mannschaft gewonnen, die weniger Fehler gemacht hat."

Jasmin Fejzic:
"Es ist sehr ärgerlich. Wir gehen in Führung und spielen es auch richtig gut. Beim Ausgleich stellen wir uns einfach naiv an. Wir nehmen uns viel vor im zweiten Durchgang, machen aber die Chancen nicht, stattdessen trifft der Gegner. Trotzdem haben wir ein gutes Spiel gemacht. Wir dürfen uns nicht von unserem Umfeld beeinflussen lassen, sondern müssen unser Ding durchziehen, dann holen wir auch unsere Punkte."

Fabio Kaufmann:
"Es ist schon bitter, weil ich finde, dass wir ein gutes Auswärtsspiel gemacht haben. In den entscheidenden Momenten waren wir dann jedoch nicht wach genug, bekommen deswegen zu einem ganz unglücklichen Zeitpunkt den Ausgleich. Beim 3:1 bekommen wir den gleichen Standard nochmal, das ist schon sehr bitter. Ich hätte gerne das 2:1 gemacht, dann wäre das Spiel sicherlich anders ausgegangen. Wir müssen das abhaken und nach vorne blicken, es gab heute auch positive Dinge. Das gibt Mut." 

Dirk Schuster:
"Wir waren die ersten 20 Minuten relativ schläfrig auf dem Platz. Die Eintracht hat es dann gut hinten rausgespielt. Wir wollten normalerweise von der ersten Sekunde an vorne pressen und zeitig den Ballgewinn haben. Durch die gute Spieleröffnung der Braunschweiger sind wir gar nicht dahin gekommen. Wir haben von hinten zu wenig nachgeschoben, so dass ich bei fünf guten Möglichkeiten für Eintracht aufgehört habe zu zählen. Die Führung war mehr als verdient. Auf der anderen Seite war das für uns ein Hallo-Wach-Effekt und wir konnten danach etwas mehr Kontrolle über das Spiel erlangen. Wir sind das ein oder andere Mal gefährlich vor dem gegnerischen Tor aufgetaucht und haben mit einer Standardsituation den Ausgleich erzielt. Nach der Halbzeit wollten wir so weiterspielen, aber wieder ist die Eintracht besser aus der Kabine gekommen. Durch eine gute Aktion in der Umschaltbewegung haben wir das 2:1 erzielt, konnten uns aber nie sicher sein. Erst mit dem 3:1 konnten wir das Gefühl entwickeln, dass wir heute gewinnen können. Wir haben ein kampfbetontes Spiel mit hoher Intensität gesehen. Am Ende haben wir durch weniger Fehler das Spiel gewonnen."

Foto: imago/Eibner