Scherning: "Zu 100 Prozent überzeugt von meinen Jungs"
Die Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den KSC
Am Sonntag geht es wieder vor heimischer Kulisse rund! Die Löwen erwarten den Karlsruher SC um 13.30 Uhr zum Traditionsduell an der Hamburger Straße. Aus dem Duell der beiden Gründungsmitglieder der Bundesliga ist mittlerweile eine klassische Zweitligapartie geworden. 24-mal traf man sich seit 1963 im Unterhaus und nur 20-mal in der Beletage des deutschen Fußballs. Nun kämpft man ein weiteres Mal um wichtige Zähler in der noch jungen Saison. Cheftrainer Daniel Scherning beantwortete im Vorfeld der Partie auf der Pressekonferenz die letzten Fragen und sprach über...
...die Neuzugänge Paul Jaeckel und Sebastian Polter:
Daniel Scherning: "Beide Neuzugänge stehen für das Wochenende voll und ganz zur Verfügung. Der Grundgedanke dahinter war den Kader nochmal mit Erfahrung und mit zwei Typen zu verstärken, die sofort auf der einen Seite funktionieren, auf der anderen Seite aber auch eine gewisse Autorität und und Körpersprache mitbringen. Sie sind auf dem Platz in der Lage, eine Mannschaft mit zu führen. Man kennt sich aus den vergangenen Jahren und aus verschiedenen Duellen. Bei Sebastian Polter merkt man trotz der nicht ganz so einfachen Zeit zuletzt sofort, was er für eine Ausstrahlung auf den Platz bringt und bei Paul Jaeckel ist es sehr ähnlich, der jetzt zuletzt bei Union auch nicht so wirklich extrem viel gespielt hat. Er hat davor aber sowohl in der 2. Bundesliga als auch in der Bundesliga gezeigt, welche Qualität in ihm steckt und dementsprechend, bin ich froh, dass beide jetzt hier sind und auch Richtung Sonntag schon drei volle Trainingstage absolviert haben. Wenn man sich die vergangenen Spiele anschaut, dann muss man sagen, dass wir zu naiv, zu lieb gewesen sind. Wir verbuchen die zweitwenigsten Fouls in der Liga, die wenigsten gelben Karten und wenn ich dann das Köln-Spiel zurückdenke: Die zwei gelben Karten bekommen der Trainer und ein Einwechselspieler in der 88. Minute. Dann ist das natürlich genau das, wo wir uns über beide Emotionalität erhoffen, nicht nur, was ihre Spielweise betrifft, sondern dann auch natürlich was den gesamten Kader betrifft."
...das Personal:
Scherning: "Christian Conteh und Robin Krauße sind für das Spiel am Sonntag uneingeschränkt verfügbar. Sie haben das volle Programm in der Woche absolvieren können. Bis auf die beiden Langzeitverletzten hat nur Andy Lucoqui in der Woche aufgrund eines Magen-Darm-Infekts kürzer getreten. Er wird dann auch Richtung Wochenende nicht zur Verfügung stehen."
...den Karlsruher SC:
Scherning: "Von den Punkten her erwartet uns die beste Mannschaft im Kalenderjahr 2024 in der zweiten Bundesliga, wenn man beide Saisons zusammenrechnet. Sie haben seit Januar nur dreimal verloren, aber davon einmal gegen uns, einmal hier in Braunschweig. Das heißt, wir wissen auch, dass wir sie schlagen können. Trotzdem ist es natürlich eine fußballerisch gute Mannschaft mit klaren Abläufen in allen Spielphasen, mit viel Intensität, mit einer hohen Bereitschaft, in beide Richtungen viel zu investieren, zu arbeiten. Dementsprechend steht dort auch die Platzierung, die sie aktuell inne haben. Das ist für mich nicht überraschend, weil sie eine Topmannschaft der Liga sind."
...eine Änderung der taktischen Grundordnung:
Scherning: "Absolut denke ich darüber nach. Es wäre fatal, wenn ich mir diese Gedanken nicht machen würde. Ich bin aber auch weit davon entfernt, das eine Systematik nach drei drei Meisterschaftsspielen sofort über den Haufen geworfen werden muss, nur um etwas zu machen. Man muss immer schauen, ob wirklich die Systematik Grund dafür ist, dass du dann Spiele nicht gewinnst? Das sehe ich nicht ganz so, was aber nicht heißt, dass die Viererkette, die wir auch in der Vorbereitung dann teilweise auch gespielt haben, nicht nicht für Sonntag schon Thema sein kann. Systematiken verschwimmen auf dem Platz aber immer ein wenig. Daher geht es eher um Prinzipien und um die Art und Weise. Deswegen hänge ich das Thema einfach nicht zu hoch und bin davon überzeugt, dass wir unabhängig von der Systematik, die wir Sonntag wählen werden, einfach von der Art und Weise nicht so lieb sein dürfen, wie vielleicht jetzt auch gegen die Kölner. Von der Bereitschaft, von der Intensität, von der Gegenwehr, von dem Zweikampfverhalten müssen wir eine Schippe drauf packen. Ob du dann vier 4-3-3, 3-1-4-2, 3-4-3 spielst, ist dann eher zweitrangig. Man darf auch nicht wegschieben, dass wir mit dieser Grundstruktur einfach eine sehr erfolgreiche Rückserie gespielt haben. Da muss jetzt auch nicht alles sofort nach drei schwächeren und nicht erfolgreichen Spielen über den Haufen geworfen werden, nur weil danach gerufen wird."
...die Aggressivität im Spiel:
Scherning: "Es ist ein spannendes Thema. Ich hab sie jetzt in der Trainingswoche und auch über die vergangenen Wochen gesehen. Da sieht man mal wieder, wie weit weg Trainingseinheiten von einem Pflichtspiel sind. Ich habe das so auch den Jungs gesagt, dass ich mit den Einheiten zufrieden war, aber dass es nicht nur darum geht, diese Aggressivität im Training gegen uns selbst zu zeigen. Also in Momenten, wo es um, um Konkurrenzsituationen und um Plätze geht. Die müssen wir auch dann zeigen, wenn es darum geht, einem Gegner weh zu tun. Wenn es darum geht, Erfolge, Siege und auch Punkte einzufahren. Das ist im Moment dann das, woran wir arbeiten müssen, weil unsere Trainingseinheiten sind intensiv, gut und und von der Bereitschaft her top. Jetzt geht es darum, das in ein Spiel über längere Zeiträume reinzubekommen. Die Tatsache, dass wir wissen, worum es geht und dass wir natürlich auch auch an Persönlichkeit und Qualität in dieser Woche dazugewonnen haben stimmt mich positiv. Ich bin zu 100 Prozent überzeugt von dem Kader und von meinen Jungs und glaube einfach, wenn wir einen besseren Zugang in eine Partie finden, dass wir auch wieder deutlich erfolgreicher spielen werden. Ich sehe, dass die Jungs an sich glauben und dass sie auch bereit für Sonntag sind."
Die PK gibt es hier nochmal im kompletten Re-Live auf unserem blau-gelben YouTube-Kanal zu sehen.