Unruhiges Fahrwasser für die Kogge

Der F.C. Hansa Rostock in der Vorschau

Hansa Rostock befindet sich in unruhigem Fahrwasser. Die Kogge steht auf einem direkten Abstiegsplatz und will da schnellstmöglich wieder runter. Dazu müssen endlich wieder Erfolgserlebnisse her. HIer gibt es unseren heutigen Gegner in der Vorschau.

Die Matchfacts:

  • Die Kogge kommt mit einer schwierigen Auswärtsbilanz: Aus den vergangenen fünf Gastspielen holte Hansa nur einen Punkt und schoss nur ein Tor. Dagegen stehen die Löwen, die noch keines ihrer Heimspiele in diesem Jahr verloren haben.
  • Die Rostocker und die Löwen sind in der laufenden Saison die Zweitligisten mit den wenigsten Spielanteilen. Beide Teams liegen im Ballbesitz bei knapp über 43 Prozent.
  • Gleich vier blau-gelbe Akteure streiften sich bereits das Trikot des FCH über. Neben dem gebürtigen Rostocker Ron-Thorben Hoffmann, der in der Jugend für Hansa spielte, waren auch Anton Donkor, Robin Krauße und Anderson Lucoqui in der Vergangenheit Teil des Teams von der Ostseeküste.
  • Rostock bringt Zweikampfhärte mit: Kein Zweitligist bestritt mehr Zweikämpfe und beging mehr Fouls als der FCH. Die Braunschweiger langten im Gegenzug am zweitwenigsten in der 2. Bundesliga hin.
  • Ein Drittel ihrer Treffer erzielte die Kogge aus Standardsituationen (36,4 Prozent). Auch beim 1:0-Erfolg über die Blau-Gelben im Hinspiel trafen die Gäste durch Verteidiger Jasper van der Werff nach einer Ecke.

Unter Beobachtung:

  • Markus Kolke
    Der Kapitän zwischen den Pfosten ist der absolute Rückhalt der Rostocker. 71 Prozent aller Torschüsse auf seinen Kasten konnte der Routinier parieren. Damit gehört er zu den stabil haltensten Keepern der Liga. Seit 2019 ist der heute 33-Jährige beim FCH und blieb in dieser Spielzeit bisher vier Mal ohne Gegentor.
  • Dennis Dressel
    2022 kam der 25-Jährige vom TSV 1860 München quer durch Deutschland an die Ostsee. Aktuell ist er von allen Hansa-Akteuren mit insgesamt 51 Torschüssen und Torschussvorlagen an den meisten Offensivaktionen beteiligt. Zudem legte er bis dato auch die meiste Distanz bei seinen Einsätzen zurück (246,5 Kilometer).
  • Kai Pröger
    Der Rechtsaußen ist der Mann mit den meisten Torabschlüssen bei den Hanseaten. 42-mal probierte er bisher sein Glück, drei Tore sprangen dabei heraus. In der vergangenen Saison war er mit zehn Buden bester Torschütze des FCH, aktuell hat er die beste Torabschluss-Effizienz der Kogge.
  • Alexander Rossipal
    Rossipal schlägt als Linksverteidiger die meisten Flanken bei den Rostockern. Nach dem gesperrten Oliver Hüsing gewinnt er darüber hinaus die meisten Zweikämpfe und ist auch der beste Hansa-Spieler in den Luftduellen (60,5 Prozent bei Luftzweikämpfen).

Der Coach:
In der Winterpause übernahm er das Steuer bei der Kogge: Mersad Selimbegovic. Der Bosnier ist der Nachfolger von Alois Schwartz und sollte den F.C. Hansa nach dem Absturz von den Aufstiegsrängen auf den Relegationsplatz im Tabellenkeller wieder auf den richtigen Weg führen. Er selbst ist im ehemaligen Jugoslawien geboren und wechselte 2006 aus Sarajevo zum SSV Jahn Regensburg. Dort fand er für die kommenden 17 Jahre seine neue Heimat. Bis zum Ende seiner aktiven Karriere 2012 blieb bei den Donaustädtern und übernahm bis 2017 mehrere Jobs im Nachwuchsbereich. 2019 wurde nach mehreren Jahren als Co-Trainer unter Achim Beierlorzer, der neue Chef in Regensburg. Für 142 blieb er das auch, ehe im Mai 2023 kurz vor dem Abstieg des SSV in die 3. Liga Schluss war. Die Station bei den Rostockern ist also erst seine zweite Station. Die erhoffte Veränderung, die er mitbringen sollte, blieb allerdings eher aus. Nur ein Sieg aus seinen bisherigen sieben Duellen und nur vier Tore lassen die Rostocker weiter ums Überleben kämpfen.

Die Lage:
So hatte man sich an der Ostsee das Spiel gegen die direkte Konkurrenz im Abstiegskampf aus Kaiserslautern sicher nicht vorgestellt. Ein 0:3 im heimischen Ostseestadion ließ die Roten Teufel jubeln und die Gastgeber konsterniert zurück. "Wir haben außer Kolke komplett versagt", erklärte Cheftrainer Selimbegovic nach dem Duell am vergangenen Samstag. Der Keeper rettete vor allem im ersten Durchgang mehrfach gegen den FCK, konnte aber auch den frühen Rückstand nach sechs Minuten nicht verhindern. Danach lief bei Hansa nicht viel zusammen. "Ich finde es nicht akzeptabel, wie wir heute aufgetreten sind. Es kann sein, dass du mal einen schnellen Gegentreffer kriegst und auch zwei oder drei Fehler machst, aber du musst dich dagegen wehren und das haben wir heute nicht geschafft", lautete die trockene Analyse des FCH-Coaches. So bleibt die Kogge im Moment nach fünf sieglosen Spielen in Serie auf dem direkten Abstiegsplatz 17 stecken und hat weiterhin zwei Zähler Rückstand auf die Löwen. Unter der Woche gab es "viele offene und harte Gespräche" in Rostock. Diese sollten wichtige Probleme thematisieren, um nun gegen die Eintracht einen positiveren Auftritt hinzulegen.

Foto: DFL/Getty Images/Boris Streubel