Nachwuchsspieler an der Kooperationsschule IGS Wilhelm Bracke

Ein Einblick in den Alltag der blau-gelben Sporttutanden

Für unsere Nachwuchslöwen gilt es auf dem Platz immer alles zu geben, zusätzlich sind die Spieler unseres Nachwuchsleitungszentrums abseits des Platzes aber zumeist auch noch in der Schule gefordert. Um der Herausforderung gerecht zu werden, junge Spieler nicht nur in ihrer sportlichen, sondern auch persönlichen und schulischen Entwicklung beste Voraussetzungen zu bieten, kooperiert die Eintracht seit vielen Jahren mit der Wilhelm Bracke Gesamtschule in der Braunschweiger Weststadt. Neun Nachwuchstalente stehen aktuell im Fokus dieser Zusammenarbeit und profitieren dabei von vielseitiger Unterstützung.

Zweimal die Woche gehen die Lichter auf dem Trainingsgelände am Kennelweg schon früh morgens an, wenn die Spieler des Kooperationsprojekts zum Frühtraining auflaufen. Von der U12 bis zur U23 sind alle Altersklassen vertreten und schnüren gemeinsam die Schuhe für ihre zusätzliche, individuelle Trainingseinheit. In Kleingruppen trainieren die Nachwuchslöwen im Kraftraum oder auf dem Platz, angeleitet durch das blau-gelbe Trainerteam. In diesen 90 Minuten haben ihre Schulkameraden ganz regulär Unterricht, den die Spieler allerdings nachholen dürfen.

Dazu stellt die IGS Wilhelm Bracke Lehrkräfte bereit, die in einer Nachmittagsstunde den verpassten Lehrstoff zusammenfassen und mit den Schülern einzeln oder in Kleingruppen bearbeiten. Der Kompensationsunterricht steht den Nachwuchsspielern aber auch zur Verfügung, wenn sie Unterrichtsstunden durch lange Auswärtsfahrten oder Spieltage unter der Woche verpassen. Gleichzeitig stehen die Spieler jederzeit im Austausch zu ihren Leistungen, mit ihren Lehrkräften und Ansprechpartnern, aber auch mit Sascha Wrobel, dem pädagogischen Leiter des Nachwuchsleistungszentrums. Er vermittelt zwischen Schule, Spielern und Eintracht, behält die Noten der Nachwuchstalente im Auge und begleitet den Schulalltag von außen. Bei wöchentlichen Pausentreffs oder direkt am NLZ können die Spieler Lernlücken oder persönliche Probleme ansprechen. Maxim Root, Spieler unserer U19 und Schüler an der IGS beschreibt die Kooperation aus seiner Sicht: „Für mich persönlich ist das Konzept schon eine große Hilfe. Ich kann sehr offen sein, persönliche oder schulische Probleme benennen und bekomme dann Unterstützung von den Ansprechpartnern. Der Nachholunterricht zu verpassten Schulstunden gibt mir die Möglichkeit, nochmal individuell Fragen zu stellen und in meinen schwächeren Fächern komme ich so besser mit. Sportlich bringt mich vor allem das Frühtraining ungemein weiter. Wir haben Krafttraining und Einheiten auf dem Platz, wöchentlich zwei Einheiten mehr als alle anderen. Das verschafft uns schon Vorteile.“

Spieler wie Maxim Root stehen vor einer doppelten Belastung, wie sie ihre Schulkameraden in der Form zumeist nicht kennen. Neben dem Fokus auf eine mögliche Profikarriere soll die schulische Bildung als Absicherung und Perspektive nicht hinten runterfallen. Dennoch verbringen die Talente viel Zeit auf dem Platz und weniger vor dem Schreibtisch, weiß auch Schulleiterin Dr. Nadine Diekmann: „Es ist grundsätzlich eine Herausforderung, Sport und Bildung als junger Mensch unter einen Hut zu bekommen. Im Mannschaftssport sehe ich da eine besondere Schwierigkeit, weil der Druck der Gemeinschaft noch einmal höher ist als nur die rein individuelle Verantwortung für die eigene sportliche Leistung. Da kommt es, neben der Unterstützung bei Lerninhalten, auch auf die persönliche Reife der Spieler an, die wir als Schule versuchen bestmöglich zu fördern. Die Wilhelm Bracke Gesamtschule ist seit jeher besonders fußballbegeistert und zeichnet sich durch eine sportaffine Schüler- und Lehrerschaft aus. Diesen Fokus können wir auch in der Kooperation mit der Eintracht wiederfinden und leben.“ Den Nachwuchsspielern wird für das Frühtraining ein Fahrservice zum NLZ am Kennelweg zur Verfügung gestellt, gleichzeitig bietet aber auch die Schule selbst einige Möglichkeiten: Zwei große Sporthallen, ein großes Außengelände mit mehreren Spielfeldern und eine Kalthalle gehören zur schulischen Ausstattung.

An der IGS besteht für die Nachwuchstalente die Möglichkeit, sowohl einen Haupt- als auch Realschulabschluss zu erlangen. Aber auch das Abitur oder Fachabitur kann hier abgelegt werden. Somit ist der Weg für die Jugendlichen jederzeit individuell anpassbar und Spieler, die von außerhalb nach Braunschweig wechseln, finden ihre Schulform und Abschlusswünsche sicher an ihrer neuen Schule wieder.

Seit 2016 trägt die Wilhelm Bracke Gesamtschule auch den Titel “Eliteschule des Fußballs“, der vom Deutschen Fußballbund vergeben wurde. Er stellt noch einmal die individuelle Förderung von Nachwuchsspielern in den Fokus, wie sie in der Kooperation mit der Eintracht besteht. „Wir als Nachwuchsleistungszentrum haben den Anspruch und die Verpflichtung, unsere Spieler innerhalb ihrer schulischen Laufbahn bestmöglich zu betreuen und zu unterstützen. In diesem Kontext ist die IGS Wilhelm Bracke eine wichtige Kraft in der Entwicklungsbegleitung einiger Junglöwen. In enger Kooperation können wir abseits der sportlichen Förderung auch im Bereich der Bildungsverläufe schnell und unkompliziert auf die sich steig verändernden schulischen Herausforderungen und Thematiken reagieren sowie Unterstützungsangebote für unsere Spieler schaffen. Hierzu zählen neben der Organisation der Kompensationsstunden auch die Nachhilfe oder Beratung und Begleitung zum angestrebten Schulabschluss. Gemeinsam können wir so die bestmögliche soziale und schulische Unterstützung unserer Nachwuchsspieler gewährleisten“ erläutert Sascha Wrobel von Seiten des blau-gelben Nachwuchsleistungszentrums.

Frühtraining der Sporttutanden